Delphine Papin & Bruno Tertrais – Atlas der Unordnung

aus dem Französischen von Birgit Lamerz-Beckschäfer

Wer hätte gedacht, dass ein Buch, ein Atlas über Grenzen, so spannend und interessant sein könnte. Nun sind Grenzen auch gerade jetzt und eigentlich immer ein spannendes, weil hochpolitisches und damit brisantes Thema.

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Delphine de Vigan – Die Kinder sind Könige

aus dem Französischen von Doris Heinemann

Was für ein Buch. Was für eine Autorin. Ich war schon von ihren anderen Roman begeistert, die ich lesen durfte. Aber dieses hier ist wie ein Faustschlag in den Magen, wie eine eiskalte Dusche. Und man kann nur hoffen, dass es viele Menschen lesen und ihre Lehren daraus ziehen. Ich bin jedenfalls sicher, dass es noch lange nachwirken wird, dass ich noch lange darüber nachdenken werde.

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Ali Hazelwood – Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe

aus dem Englischen von Anna Julie Strüh und Christine Strüh

Wenn man die ganze Zeit, während man ein Buch liest, ein Lächeln (um nicht zu sagen ein breites Grinsen) im Gesicht hat, dann ist klar, dass es ein gutes Buch ist. Oder anders ausgedrückt: eine wirklich wunderbare, herzerwärmende, romantische Geschichte, die der Leserin etliche Stunden verschönt.

Ach ja, ich könnte ins Schwärmen geraten über diesen witzig-anheimelnden Debütroman einer weitgereisten und jetzt in Amerika lebenden Uniprofessorin.

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Mein Lesejahr 2021

Wenn ich so durch die Liste all der Bücher schaue, die ich im abgelaufenen Jahr gelesen habe, so gab es ganz viele echte Highlights, Romane und Sachbücher, die mir lange in Erinnerung bleiben werden. Das macht es schwer, nur ein Dutzend auszuwählen, um euch meine Jahres-Lieblinge noch einmal vorzustellen.

Natürlich gab es auch heftige Flops, Bücher, die mich wirklich enttäuscht haben, unter den gelesenen. Immerhin waren es in 2021 exakt 162 Bücher, die ich lesen durfte. Dafür auch noch einmal ein tief empfundener Dank an alle Verlage und Verlagsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter.

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Marcel Huwyler – Frau Morgenstern und die Verschwörung

Was für ein spannender, was für ein exzellent geschriebener Roman! Und was für eine abgefahrene Story.

Der Schweizer Autor hat in diesem bereits dritten Band um die Auftragsmörderin Violetta Morgenstern alle Register gezogen, die einen Krimi mit Tiefgang auszeichnen. Die Figuren sind plastisch, sympathisch, lebendig und dabei so realistisch. Die Geschichte zwar völlig irrsinnig, aber vermutlich (leider) nicht völlig unmöglich. Die Szenen unglaublich dynamisch, ohne falsche Action, mit reichlich Cliffhangern und mit etlichen Nebenhandlungssträngen, die aber mindestens so fesselnd und spannend sind wie der Hauptplot. Und diese Sprache, diese herrliche, so punktgenau treffende Wortmalerei, die ihresgleichen sucht.

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Bethany Clift – Die Letzte macht das Licht aus

Wenn die Fiction von der Realität überholt wird… 
Das hat sich die Autorin dieses hochspannenden und psychologisch fesselnden Thrillers auch nicht träumen lassen. Sie begann 2018 an ihrem Roman zu schreiben. Ein Roman um die letzte Überlebende einer tödlichen Pandemie. Drei Monate nach Unterzeichnung ihres Buchvertrags erfuhr sie zum ersten Mal von dem in China aufgetretenen Virus. „Ich habe ein Buch über eine fiktionale Pandemie geschrieben, das während oder während der Nachwehen einer echten Pandemie erscheinen wird.“ (Nachwort, S. 461)

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Abi Daré – Das Mädchen mit der lauternen Stimme

Die aus Nigeria stammende, in England lebende Autorin erzählt uns eine herzzerreißende Geschichte, bei der man sich ständig fragt, ob man sich tatsächlich im 21. Jahrhundert befindet. Und bei der einem ständig bewusst ist, dass all dies tatsächlich täglich nicht nur in Nigeria genauso geschieht. Genau dieser Gedanke ist es, der den Roman so unerträglich und gleichzeitig so faszinierend macht. Hinzu kommt ein wunderbarer Erzählstil.

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Christian Schnalke – Louma

Wie muss ein Roman sein, den man nicht aus der Hand legt, in dem man ganz drin ist und von dem man wünscht, dass er nicht zu Ende geht? Der nachwirkt, dessen Figuren einen noch lange begleiten, wie gute Freunde? So wie „Louma“ von Christian Schnalke!

Louma ist der Name der Frau, um die sich der gesamte Roman dreht, die aber, bevor die Geschichte überhaupt beginnt, bereits gestorben ist. Und schon dieser Beginn verursacht eine Gänsehaut: Louma wurde in einem Trauerwald beigesetzt, die Beisetzungsfeier ist vorüber, der Friedhof geschlossen. Da steigen ihre vier Kinder und ihr Ehemann über die Mauer und schlagen neben ihrem Grab ein Zelt auf: um sie in der ersten Nacht im Trauerwald nicht allein zu lassen! Was für ein Einstieg in diese wunderbare Familiengeschichte.

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Stefan Hornbach – Den Hund überleben

Romane um Krankheit gehen immer zu Herzen, berühren die Leserinnen. Wenn die Krebserkrankung zusätzlich noch einen jungen Mann trifft, der gerade am Beginn seines Erwachsenenlebens steht, erschüttert es umso mehr.

Der Debütroman des jungen deutschen Autors Stefan Hornbach, der bereits mit Theaterstücken Furore gemacht und Preise eingesammelt hat, dreht sich genau darum.

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Jarka Kubsova – Bergland

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Was für ein intensives Buch! Der Roman entwickelt einen ganz eigenen Sog, dem man sich kaum entziehen kann. Ein gelungenes Debüt der in Tschechien geborenen Autorin, die sich für die Recherche zu diesem Roman monatelang auf einem Bergbauernhof einquartierte.
Sie erzählt die Geschichte des Innerleithofs, auf 1670 Meter Höhe in den Südtiroler Bergen gelegen, über viele Jahrzehnte, beginnend Mitte der vierziger Jahre.

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Angelika Jodl – Laudatio auf eine kaukasische Kuh

Nicht immer halten Bücher mit solch außergewöhnlichen, einprägsamen Titeln, die einem im Buchladen ins Auge springen, was dieser verspricht, doch in diesem Fall ist der Roman genauso unterhaltsam wie sein Titel.

Angelika Jodl, die auch schon mit ihrem Debütroman vor ein paar Jahren sehr erfolgreich war, spinnt hier eine vor allem von den Figuren getragene Geschichte, in der es vorrangig um die Liebe, im Grunde aber vor allem um die Suche nach Identität, nach Wurzeln und Herkunft geht.

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Eva Pantleon – Das Leben irgendwo dazwischen

Zugegeben, nach den ersten drei Seiten dachte ich, das wird schnulzig. Aber zu früh verurteilt – nach der vierten Seite habe ich den Roman nicht mehr aus der Hand gelegt. Die Familie bekam nichts zu essen und auch der Kater musste hungern, bis ich das Buch zu Ende geschmökert hatte.

Die Autorin, in Norddeutschland lebende Journalistin, legt mit diesem „Leben“ ihren Debütroman vor. Und der lässt auf viele folgende hoffen.

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Julietta Henderson – Norman Formans Weg zum Ruhm

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Jax sagt, wenn man nicht weiß, wohin man will, weiß man nie, wann man da ist, und dagegen kannst du nichts sagen, Normie Boy.“ (S. 17)

Jax ist tot. Der Rolls-Royce unter den besten Freuden. Jetzt muss Norman seine Karriere als Comedy-Star allein beginnen, ohne Jax, der doch der tragende Partner in ihrem Duo war.

Norman Foreman ist zwölf Jahre alt, höflich, zurückhaltend, am ganzen Körper von Schuppenflechte geplagt und auf dem Weg, ein gefeierter Comedian zu werden – hofft er. Norman und sein Freund Jax haben einen Fünf-Jahres-Plan geschmiedet und besiegelt, als sie zehn waren. Mit fünfzehn wollen sie zum berühmten Fringe-Festival nach Edinburgh.

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Ewald Arenz – Der große Sommer

Schon von Ewald Arenz großartigem Roman „Alte Sorten“ aus dem vergangenen Jahr war ich restlos begeistert. Sein neues Buch, ein Coming-of-Age-Roman, steht diesem in nichts nach.

Er erzählt von einem hitzeflirrenden Sommer Anfang der 80er Jahre. Der 16-jährige Frieder kann nicht mit seiner Familie in den Sommerurlaub fahren, denn er hat im abgelaufenen Schuljahr die Dinge zu sehr schleifen lassen und muss daher jetzt für Nachprüfungen büffeln. Er zieht für diese Wochen zu seinen Großeltern, Nana, der geliebten und verehrten Großmutter und ihrem Mann, seinem Stief-Großvater, der mit ihm lernen soll.

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Ciara Geraghty – Das Leben ist zu kurz für irgendwann

Was kann man Besseres über einen Roman sagen, als dass man ihn innerhalb weniger Stunden verschlungen hat. Genau so erging es mir mit diesem wunderbaren Buch: nachdem ich die erste Seite gelesen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Der Roman ist herzerwärmend wie eine liebevolle Umarmung, wie ein weiche Kuscheldecke und eine schnurrende Katze auf dem Schoß.

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Lorraine Fouchet – Pinguine bringen Glück

Ein wunderschönes Buch mit einem etwas unpassenden Titel.

Der fünfzehnjährige Dom spielt nachts heimlich ein Computerspiel, als das Gerät plötzlich abstürzt. Kurz darauf stehen Notärzte und Sanitäter in der Wohnung, in der er mit seinem Vater wohnt. Doch sie können seinem Vater nicht mehr helfen. Sein Herz hat versagt. Doch wer hat die Ärzte gerufen? Dom erfährt, eine blonde Frau sei bei seinem Vater gewesen, als er starb. Wer ist sie? Sie muss im selben Haus wohnen, also muss er sie kennen.

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Mein Lesejahr 2020

Vielleicht bist du all die Jahresrückblicke, die immer um diese Zeit überall erscheinen, längst leid. Vielleicht freust du dich aber auch, wenn ich dir noch einmal ein paar richtig gute Bücher empfehle. Heute habe ich für dich die Bücher, die mich im Jahr 2020 am meisten beeindruckt haben, auf meinem liebsten Lesesessel ausgebreitet. Mich dabei zahlenmäßig zu beschränken fiel mir gar nicht leicht, denn es waren viele wirklich lesenswerte Schmankerl unter den genau 100 (kein Scherz) Büchern, die ich in diesem Jahr lesen durfte, egal ob Roman, Kurzprosa oder Sachbuch. Aber du hast ja jederzeit die Möglichkeit, im gesamten Blog zu stöbern und deine eigenen Favoriten zu entdecken.

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