Stolz wie Oscar

Wie gut, dass man Webseiten nicht riechen kann. Denn da Eigenlob ja bekanntlich fürchterlich stinkt und ich vorhabe, mich heute mal ausführlich selbst zu loben, wäre sonst die Geruchsbelästigung vermutlich für dich unerträglich.

Ich bin nämlich sowas von stolz auf mich selbst und das liegt daran: ich habe beim 7. Kempener Literaturwettbewerb den zweiten Platz erreicht! Cool, oder? Es wurde in verschiedenen Kategorien gewertet und ich habe den zweiten Preis in der Kategorie „Prosa ab 18 Jahre“ bekommen. Ein Thema war bei diesem Wettbewerb nicht vorgegeben, so konnte jede*r schreiben, worüber er/sie wollte. Eingereicht hatte ich meine Geschichte „Deswegen. Oder trotzdem“. Darin geht es um eine junge Frau, die ein Kind erwartet. Sie sitzt im Wartezimmer ihres Gynäkologen und möchte ihn um eine Abtreibung bitten. Denn sie erwartet ein Mädchen und sie selbst hat Brustkrebs. An dieser teuflischen Krankheit sind bereits ihre Mutter und ihre Schwester gestorben und sie befürchtet nun, dass sie den Krebs ihrer ungeborenen Tochter vererben wird.  Die Geschichte erzählt, was ihr beim Warten durch den Kopf geht.

Apropos, weißt du, was das Schlimmste an Wettbewerben ist? Das Warten. Es dauert und dauert, bis du endlich erfährst, ob du gewonnen hast. Oft gibt es keine Platzierungen, da geht es nur darum, mit deiner Geschichte in die Anthologie, die aus dem Wettbewerb hervorgehen soll, hinein zu kommen. Aber, und das ist natürlich verständlich, es dauert halt seine Zeit, bis die jeweiligen Juroren alle eingereichten Texte gelesen und bewertet haben. In diesem konkreten Fall hatte ich meine Geschichte im Juni hingeschickt, Einsendeschluss war der 30.6. Im September erhielt ich dann eine Mail mit dem Ergebnis – und bin natürlich völlig aus dem Häuschen geraten über diese Nachricht.

Am 29. November war dann endlich der große Tag: die Preisverleihung. So richtig Oscarlike, mit Urkunden, Preisen für die jeweils Erstplatzierten und zwischendurch Gesangsdarbietungen eines wirklich guten Schulchors. Durch die vielen Kategorien, davon eine, an der sich ganze Schulklassen beteiligen konnten, galt es viele Preisträger auszuzeichnen. Hier mal ein Foto der versammelten Preisträger:  kempener-literaturwettbewerb-2019

Und natürlich gibt es auch zu diesem Wettbewerb eine Anthologie, herausgegeben vom Buchverlag Kempen, der den Wettbewerb ausgerichtet hatte. Titel: Von Abgrund und Glück. Darin sind nicht nur die jeweils drei erstplatzierten Geschichten und Gedichte, sondern auch noch ein paar weitere, die eingereicht worden waren. Übrigens waren in „meiner“ Kategorie über 150 Texte eingesandt worden!

Reicht es noch nicht mit meiner Selbstbeweihräucherung? Dann hätte ich noch das: Dieser Wettbewerb war nämlich nicht der einzige, bei dem ich dieses Jahr mitgemacht habe, mit Erfolg mitgemacht, meine ich natürlich. Bei ein oder zwei warte ich noch immer auf das Ergebnis, bei fünf anderen, an denen ich teilgenommen habe, ist es mir ebenfalls gelungen, mit meinen Kurzgeschichten in die jeweilige Anthologie zu kommen. Manche erscheinen allerdings erst im kommenden Jahr. Du findest die Angaben dazu unter meinen Veröffentlichungen.

So, nun ist aber gut mit der olfaktorischen Belästigung. Die soll sich auch künftig natürlich in Grenzen halten; wenn ich dir von meinen Erfolgen berichte, dann vor allem, um dich zu motivieren, ebenfalls an Schreibwettbewerben teilzunehmen. Du wirst sehen, das ist total klasse, ein besseres Motivationsmittel wirst du kaum finden. Und es bringt dich dazu, zu schreiben, schreiben, schreiben. Und das ist es doch, was wir wollen. Oder?

4 Kommentare zu „Stolz wie Oscar

  1. Hallo, Renate,
    als erstes meinen Glückwunsch! Zum Zweiten ein kleiner Trost: Wir Autoren müssen zumindest ein Stück weit selbstverliebt sein. Denn sonst verlieren wir uns in Selbstzweifeln. Spätestens, wenn unsere Testleser uns das Manuskript „um die Ohren hauen“. Und dass Du mit Erfolg auf das Ergebnis von Wettbewerben gewartet hast: Normal! Ich bin auch mit ein paar Beiträgen aufs Treppchen geklettert, und ja, ab Einsendeschluss schaut man fast täglich im Netz nach, ob schon eine Bewertung dasteht. Nach dieser spannenden Erwartung ist das Auffinden der eigenen Geschichte/des eigenen Gedichts in einer Anthologie umso schöner.
    In diesem Sinne
    Liebe Grüße
    Michael

    1. Lieber Michael,
      danke für deine Glückwünsche. Besonders von jemandem, der wie du selbst schreibt und schon – erfolgreich – an Schreibwettbewerben teilgenommen hat, bedeuten mir die Glückwünsche viel. Und na ja, wir sind ja alle lernfähig, also werden wir uns vielleicht mal irgendwann daran gewöhnen, an das Warten auf des Ergebnis. Auch wenn es schwer fällt….
      Liebe Grüße
      Renate

  2. Hallo Renate,

    ich freue mich für Dich über diese (berechtigte) Auszeichnung. „Tue Gutes und rede darüber“ kann ich dazu nur sagen. Wenn etwas ungerecht ist, sagt man da nicht „es stinkt zum Himmel“? Dann sollte dieser „Eigenlob“, der ja nicht wirklich „Eigenlob“ ist, ein lieblicher Duft sein!

    Viel Spaß und Erfolg beim Schreiben weiterer schöner Geschichten.

    Liebe Grüsse

    Klaus

    1. Hallo Klaus,
      ich danke dir sehr! Wie schön, dass du es als lieblichen Duft bezeichnest, wenn ich meinen Erfolg bei einem Schreibwettbewerb an die große Glocke hänge. Das ermutigt mich, auch künftig, so sich das denn hoffentlich oft wiederholt, davon hier auf meiner Webseite zu berichten.
      Liebe Grüße
      Renate

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