Nicht nur, aber vor allem viele Geheimtipps zu Sehenswertem in der Mainmetropole
Dass die 111 Orte-Reihe von emons keine detaillierten Reiseführer sind, ist bekannt und im Grunde auch das Schöne an diesen Büchern. Man bekommt erste Eindrücke von lohnenswerten Zielen, egal ob man als Fremde in die Stadt kommt oder dort lebt. Und zur Vertiefung, für mehr Informationen und Hintergründe gibt es immer schon reichlich andere Bücher, die man dann zur Hand nehmen kann.
Für mich war es natürlich ein Muss, dieses Buch zu lesen, handelt es sich doch um meine Geburtsstadt. Und wie nicht anders zu erwarten, hat die Autorin viele mir bislang völlig unbekannte Orte vorgestellt.
Alphabetisch sortiert von Nummer 1 bis 111 findet man hier Angaben beispielsweise zum „Alten Flughafen“, zum „Bernemer Museumslädchen“ (für Uneingeweihte: mit Bernem ist der Stadtteil Bornheim gemeint) oder zu so doch bekannten Örtlichkeiten wie die „Deutsche Nationalbibliothek“. Aber auch über das „Café Laumer“ gibt es einen Beitrag, ein Café, wie es wirklich schöner kaum sein könnte, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann.
Das Buch zeigt Vielfalt, indem es eben nicht nur die üblichen Orte vorstellt und sich nicht nur auf ein Thema beschränkt. So umfassen die 111 Tipps sowohl Kirchen wie Gärten oder Parks, Denkmäler, Galerien sowie ganz besondere Punkte, die man „gesehen haben sollte“.
Als da wäre zum Beispiel der „Osthafenbunker“ oder das „Vespamuseum“ in Alt-Praunheim, oder die „MS Heimliche Liebe“, ein sogenannter Lost Place, bei dem es sich um ein fast 100 Jahre altes Boot handelt, das inzwischen zu einem Biotop wurde, völlig zugewachsen und Brutstätte diverser Vögel.
Zu jedem sehenswerten Ort gibt es wie immer eine Seite Text und ein ganzseitiges Foto (das nicht immer wirklich aussagekräftig ist) sowie die nötigen Angaben zu Adresse, eventuellen Öffnungszeiten, Anfahrtsmöglichkeiten per ÖPNV und gerne auch mal noch einen Extratipp obendrauf.
Insgesamt wieder ein sehr gelungener Band, auch wenn ich – siehe oben – vielleicht nicht ganz objektiv urteile. Einziger Kritikpunkt wäre, dass im Titel lediglich „Frankfurt“ steht. Ist es so selbstverständlich, dass dann von der Bankenstadt am Main die Rede ist? Schließlich gibt es noch ein zweites Frankfurt in Deutschland, an der Oder. Wäre es nicht angebracht (und fair) gewesen, hier diese Unterscheidung auch zu benennen? Die Frage lasse ich mal so stehen.
Laura Bachmann – 111 Orte in Frankfurt, die man gesehen haben muss
emons, April 2025
Taschenbuch, 234 Seiten, 18,95 €