Bücher sind einzigartige, tragbare Magie.
Stephen King

Lutz Kreutzer (Hrsg.) – Schaurige Orte am Niederrhein

Rezension, 12. August 2022

Es sind die üblichen Verdächtigen, die hier vertreten sind und spannende, kurzweilige und abwechslungsreiche Kurzgeschichten abliefern. So bekannte Autorinnen wie Jutta Profijt und Kirsten Püttjer, namhafte Autoren wie Volker Bleeck oder Klaus Stickelbroeck erzählen unheimliche Geschichten, die in Verbindung stehen mit Orten zwischen Xanten und Mönchengladbach, mit verfallenen Schlössern, verschütteten Höhlen und mit alten Bunkeranlagen.

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Volker Jarck – Robuste Herzen

Rezension, 10. August 2022

Eine Familiengeschichte, ein Psychogramm, eine Zeitreise – all das ist der neue Roman von Volker Jarck. Und dazu ist er wieder ganz wunderbar geschrieben, auf eine fast poetisch Art, mit fein ziselierten Sätzen.

Von seinem Debüt „Sieben Richtige“ war ich vollkommen begeistert. Dieser Autor kann einfach schreiben, formuliert auf jeder Seite Sätze, die man sich an die Wand pinnen und auswendig lernen möchte. „Was da jetzt noch schwer erkennbar zappelte, würde demnächst atmen, gleich danach trinken, und dann könnte es schnell gehen – zwischen Stehen, Sprechen, Gitarre oder Klavier spielen und der Abifahrt lägen gerade mal tausende von Sekunden oder Tagen, nur ein Windstoß in der Zeit.“ (S. 67).

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Dagmar Maria Toschka – Hafenwasser mit Schuss

Rezension, 8. August 2022

Dieser fröhlich-unbeschwerte Krimi ist die nahtlose Fortsetzung des Romans „Alte Anker rosten nicht“ der vom Niederrhein stammenden Autorin, den ich mit großer Freude und viel Spaß gelesen hatte. Auch hier, im Kölner Stadthafen, begegnen wir wieder der sympathischen Linda, die nun, frisch von Ehemann Adrian getrennt und daher wohnungs- und einkommenslos, erstmal in einem kleinen Boot von Freunden unterkommt.

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Emily Henry – Kein Sommer ohne dich

aus dem amerikanischen Englisch von Katharina Naumann

Rezension, 5. August 2022

Eine wirklich herzerwärmende Schmonzette mit zwei ungemein liebenswerten Hauptfiguren, nur leider ist die Story dabei aber etwas zu ausschweifend geraten.

Die Geschichte ist wirklich berührend, wenn auch altbekannt und vorhersehbar. Da der Roman aber wunderbar geschrieben ist, die Figuren beim Lesen heftig ans Herz wachsen und die Dialoge einfach nur herrlich witzig, anrührend und lebendig sind, liest man diesen Roman mit großer Freude.

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Natascha Bub – Ein Bild von einer Frau

Rezension, 3. August 2022

Ein kesses junges Mädchen, von seinen Fähigkeiten überzeugt, geht eine Wette ein mit einem bekannten Verleger. Das ist der Ausgangspunkt dieses Romans, der auf wahren Ereignissen beruht.

Zugrunde liegt dem Roman die Geschichte von Inge Schönthal, einer jungen deutschen Fotojournalistin, die ein weltbekanntes Foto von dem berühmtesten Schriftsteller der Welt macht. Es geht um Hemingway, in dessen Haus auf Kuba die junge Frau 1953 auftaucht, auf der Jagd nach einem noch nicht dagewesenen Fotomotiv.

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Libby Page – Inselheimat

aus dem Englischen von Silke Jellinghaus

Rezension, 1. August 2022

Eine Familiengeschichte, in der es um Vergangenheitsbewältigung, Aufarbeitung und Versöhnung geht. Darin spielt die Tatsache, dass diese Familie auf einer kleinen schottischen Insel lebt, eine nicht unwichtige Rolle.

Denn als Lorna eines Tages auf die Insel zurückkehrt, nach mehr als zwanzig Jahren, hat sich zwar einiges verändert, vieles aber wird sich nie ändern.

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Claire Keegan – Kleine Dinge wie diese

aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser

Rezension, 30. Juli 2022

Ein regelrechtes Kleinod hat mir die Post da ins Haus gebracht. Vielen Dank an den Steidl-Verlag, der mir dieses Buch unverlangt zugeschickt hat. Ein kleines, ganz wunderbares Buch, von einer mir bis dahin gänzlich unbekannten irischen Autorin.

Claire Keegan, die unter anderem für ihre Erzählbände mehrfach ausgezeichnete Schriftstellerin, erzählt die Geschichte eines guten Mannes. Die Handlung trägt sich zu in einer kleinen irischen Stadt im Jahr 1985.

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Annika Büsing – Nordstadt

Rezension, 29. Juli 2022

Die kämpferische Bademeisterin Nene und der zurückhaltende Boris, das Liebespaar des Jahres. So könnte man den Debütroman der im Ruhrgebiet geborenen Autorin zusammenfassen. Die beiden jungen Menschen sind Außenseiter: Sie ist traumatisiert von einer gewalttätigen Kindheit, von Einsamkeit und Lieblosigkeit. Er verdankt der Nachlässigkeit seiner Mutter die Erkrankung an Kinderlähmung, deren Folgen ihm bis heute Schmerzen und Ausgrenzung verursachen.

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Sharon Gosling – Fishergirl’s Luck

aus dem Englischen von Sibylle Schmidt

Rezension, 27. Juli 2022

Alles hinter sich lassen und neu anfangen, wer hätte davon nicht schon mal geträumt. Anna, die Protagonistin dieses Romans, tut genau das. Dabei allerdings schleppt sie viel Ballast, viele schmerzhafte Erinnerungen mit.

So vielversprechend sich der Klappentext liest, so vorhersehbar und so wenig überraschend ist der Plot.

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Maren Gottschalk – Fräulein Steiff

Rezension, 25. Juli 2022

Ein von einer Historikerin geschriebener Roman um eine reale Person könnte trocken, zu wissenschaftlich, wenig empathisch sein, so war meine Befürchtung. Völlig unbegründet, das kann ich mit Fug und Recht sagen, nachdem ich das Buch von Maren Gottschalk gelesen habe.

Bei der Lektüre standen mir immer die Bilder aus der Verfilmung des Schicksals von Margarete Steiff vor Augen, was aber erstmal kein Nachteil ist. Denn beide, Film und das vorliegende Buch, gehen behutsam daran, das Leben der Frau zu schildern, die trotz ihres gewaltigen Handicaps eine eigene Firma gründet, die Weltruhm erlangt. Und das im 19. Jahrhundert.

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