Mélissa da Costa – All das Blaue vom Himmel

⭐⭐⭐

Bewegender, aber etwas zu langatmiger Roman um eine letzte Reise

Diesen Wälzer von knapp 750 Seiten brachte die Autorin zuerst im Selfpublishing heraus, wo er einen unglaublichen Erfolg erlebte. Was nicht wundert, denn die Geschichte, die sie erzählt, ist von der Art, die die Menschen packt, sie bewegt, eine Geschichte, die in Buch und Film immer funktioniert.

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Patricia Koelle-Wolken – Der Garten der kleinen Wunder

Inhaltsleere Geschichte voller Geschwafel – abgebrochen

Vielversprechend klangen Titel und Klappentext dieses Romans, verhießen sie doch genau die Art Buch, die ich mag: Protagonistinnen, die sich gemeinsam ändern, sich dabei gegenseitig helfen. Dabei erwartete ich aufgrund der Beschreibung, eine Jugendliche und eine ältere Dame.

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VON DER BACKLIST: Alexandra Holenstein – Mord am Lago Maggiore

⭐⭐⭐⭐⭐

Abwechslungsreicher Krimi voller Tempo und Humor, wunderbar geschrieben

So wünscht man sich einen Kriminalroman, so ist ein Krimi, den man nicht mehr aus der Hand legt, bevor die letzte Seite erreicht ist.

Wenn nur dieses arg langweilige Cover und der noch nichtssagendere Titel nicht wären, die dem Inhalt wirklich nicht gerecht werden. Es ist zu hoffen, dass sich davon niemand abhalten lässt und dieses Buch viele Leserinnen und Leser findet.

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Ruth Kornberger – Die Spur der Bambusbären

⭐⭐⭐

Die Frau, die den ersten lebenden Panda in die USA bringt

Nach Büchern über Maria Merian und über die Astronomin Caroline Henschel legt die Autorin nun also einen Roman über die Frau vor, die – um den Traum ihres verstorbenen Mannes zu erfüllen – auf die Jagd geht nach Pandabären in Tibet.

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Anne Hertz – Ein Morgen mit dir

⭐⭐⭐

Etwas überzogene coming-home-Geschichte um eine Karrierefrau und einen Dorfladen

Hinter dem Pseudonym Anne Hertz verbergen sich die beiden Schwestern Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz, jede für sich eine ebenfalls sehr erfolgreiche Schriftstellerin, deren Romane ich gerne lese.

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Angelika Schwarzhuber – Aber bitte mit Sonne

⭐⭐⭐

Bayern statt Bahamas – leicht überspitzt erzählte Geschichte eines verhinderten Urlaubs

Lucy, Mitarbeiterin einer Steueranwaltskanzlei, entdeckt eines Tages einen Knoten in der Brust. Doch statt sich ärztlichen Rat und medizinische Versorgung zu holen, versinkt sie in Selbstmitleid, Todesangst und mentaler Flucht. Eine echte Flucht soll ihre Reise in die Karibik werden, für die sie ihre Stelle kündigt, ihre Ersparnisse auflöst und den Flug bucht.

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Matt Coyne – Frank und Red

⭐⭐⭐⭐⭐

Wohlfühlroman über einen traurigen alten Mann und einen gewitzten kleinen Jungen

Recht oft erinnert dieser Roman an das zu Recht sehr berühmte Buch „Ein Mann namens Ove“, gibt es doch auffällig viele Übereinstimmungen. Das ändert aber nichts daran, dass der alte Frank und der kleine Red das Herz jeder Leserin erobern werden, denn ihre Geschichte geht ganz einfach zu Herzen.

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Tine Dreyer – Morden in der Menopause mit dem richtigen Mindset

⭐⭐⭐

Hier purzeln die Leichen und schwitzen die Damen

Auch Tine Dreyer, die eigentlich ganz anders heißt, wird zur Wiederholungstäterin. Erneut lässt sie ihre Protagonistin Liv, mitten in den Wechseljahren steckende Mutter dreier Pubertiere, auftreten, wieder purzeln die Leichen und müssen dringend entsorgt werden.

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Juneau Black – Kalte Spur in Shady Hollow

⭐⭐⭐⭐⭐

Cold Case in der Tierstadt – Füchsin Vera klärt auf in diesem unterhaltsamen Tier-Krimi

Ein Roman, in welchem Tiere wie Menschen agieren, kann schnell albern oder kindisch wirken. Was man diesem nun schon zweiten Band um kriminelle Ereignisse in Shady Hollow wahrlich nicht vorwerfen kann. Diesmal versucht die Reporterin Vera Vixen, eine schlaue Füchsin, einen „Cold Case“ aufzuklären um eine unverhofft in einem Obsthain gefundene Leiche.

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Sharon Gosling – Der alte Apfelgarten

⭐⭐⭐⭐⭐

Leicht schnulziger Schmöker, trotz Vorhersehbarkeit spannend und emotional

Wieder stellt die britische Autorin einen Garten in den Mittelpunkt eines Romans. War es in ihrem vorigen Buch ein Stadtgarten, den die Protagonistin wieder aufmöbelte, so ist es diesmal ein Garten voller uralter Apfelbäume, den zwei Schwestern unverhofft am Rande ihres landwirtschaftlichen Betriebs entdecken.

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VON DER BACKLIST: Liz Nugent – Seltsame Sally Diamond

Roman einer ganz besonderen Frauenfigur – ein weiteres Juwel aus der Feder einer genialen Autorin

Sally Diamond wächst bei Adoptiveltern auf. Die Mutter ist bereits verstorben, nun erliegt auch der Adoptivvater seiner Krankheit. So wie er es gewünscht hat, verfrachtet sie seine Leiche in die Mülltonne und verbrennt ihn.

So beginnt dieser Roman, der einen dermaßen in seinen Bann zieht, dass man ihn geradezu verschlingt und vor allem diese beeindruckende Figur der Sally, die sich selbst als „sozial defizitär“ bezeichnet, so schnell nicht wieder vergessen wird.

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Avril Maury – Noch fünfzig Sommer mehr

⭐⭐

Kitschige Schmonzette um eine sich in Trauer und Einsamkeit vergrabende Protagonistin

Das Beste an diesem Roman war noch das Setting, denn die Geschichte spielt in der Bretagne, ein echter Sehnsuchtsort. Hier lebt die Hauptfigur Eleni, allein in einem abgelegenen Haus mit großem Garten. Das Haus gehörte früher ihren inzwischen verstorbenen Großeltern, bei denen sie aufwuchs.

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Julia Bruns – Donnerstag ist Schnitzeltag

⭐⭐⭐⭐

Mehr Seniorenposse als -krimi, aber sehr unterhaltsam

Nun also Band drei um Kommissar a.D. Helmut Katuschek, der wieder einmal einen Mord im Seniorenheim aufklären darf. Diesmal erwischt es den zuständigen Arzt, der sich bei Helmut bereits ziemlich unbeliebt gemacht hatte, unterstellte der ihm doch Wahnvorstellungen. Und das nur, weil Helmut mit seinem verstorbenen Freund Herbert Schach spielt.

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Eva Mirasol – Staying Alive

⭐⭐⭐

Doch ein Arztroman und auch ein Klischee, wenn auch sehr temperamentvoll umgesetzt

Wenn eine Ärztin einen Arztroman – pardon Ärztinnenroman – verfasst, kann man davon ausgehen, dass alle medizinischen Details stimmig und korrekt wiedergegeben werden. Im vorliegenden Buch, dem Debütroman der Autorin, geht das sogar soweit, dass durchgängig die häufig verwendeten Fachbegriffe in Fußnoten erläutert werden, dies jedoch ebenso humorvoll wie der gesamte Roman.

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Ragnar Jonasson  – Hulda

⭐⭐

Enttäuschendes Prequel zur Reihe um die isländische Kommissarin

Einen mauen Krimi als Thriller zu bezeichnen, der weder das eine oder das andere ist, ist schon nahe an Täuschung. Dieses Buch, so interessant es sein mag als Ergänzung der Reihe, ist viel weniger Krimi als Psychostudie einer unzufriedenen Frau.

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Sue Hincenbergs – Very bad widows

⭐⭐⭐

Wendungsreiche, aber zu langatmige Geschichte um rachsüchtige Ehefrauen

Romane um Ehefrauen, denen daran gelegen ist, ihre Gatten um die Ecke zu bringen, gibt es reichlich. Auch die Gründe, warum dieses Verlangen in den Damen wächst, sind vielfältig. Die drei Frauen im vorliegenden Roman sinnen einerseits auf Rache für ihre immer langweiliger werdenden Ehemänner, die sie zudem um ihre Ersparnisse gebracht haben. Zum anderen gedenken sie die hohen Lebensversicherungen ebendieser Männer einzustreichen, nach deren Tod natürlich.

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Beate Maly – Gold aus der Wiener Werkstätte

⭐⭐⭐⭐⭐

Gelungener historischer Krimi um Frauenmorde in Wien

Wieder einmal erschafft Beate Maly die perfekte Kulisse für ihre spannenden und gleichzeitig unterhaltsamen Krimis im historischen Wien. Bereits zum zweiten Mal steht die „Wiener Werkstätte“ im Mittelpunkt der Handlung, eine real existierende Gemeinschaft von Künstlern und Kunsthandwerkern, gegründet 1903.

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Emily Winston – Der Mordclub von Shaftesbury: Die Tote fällt nicht weit vom Stamm

⭐⭐⭐⭐⭐

Ein tödlicher Liebesbriefwettbewerb – Krimi voller Witz und sympathischer Figuren

Der inzwischen vierte Band aus der unterhaltsamen Reihe um die Detektivin wider Willen Penelope St. James, die wieder einmal im kleinen Ort Shaftesbury mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen hat, macht sehr viel Spaß.

Diesmal wird im Dorf ein Liebesbriefwettbewerb veranstaltet. Dazu müssen alle, die teilnehmen möchten, einen Liebesbrief in einer alten Eiche verstecken. Doch die Gewinnerin scheint bereits längst festzustehen, hat doch die betagte Greta Huntington-Dillinger schon jedes Jahr den Wettbewerb gewonnen. Aber das Schicksal verhindert ihren erneuten Gewinn, denn eines Tages liegt Greta tot unter besagter Eiche, sie fiel von der Leiter, deren Sprossen offensichtlich jemand angesägt hatte.

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Lauren Farnsworth – Das Pubquiz für einsame Herzen

⭐⭐⭐

Vier Fremde bilden ein Team für das Quiz im Pub – eine eher nicht überzeugende Geschichte um Menschen mit überdramatisierten Problemen

Donna hat ein Bedürfnis und eine Idee. Sie möchte neue Menschen kennenlernen und so sucht sie per App nach Gleichgesinnten für die Teilnahme an einem Quiz im Pub. So lernen sich Bryony, Harry, Jaime und Donna kennen. Wie von solch einer Story zu erwarten, tragen alle ihr Päckchen mit sich herum.

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Hannah Deitch – Killer Potential

⭐⭐⭐⭐

Wilde Flucht zweier mordverdächtiger Frauen quer durch die USA – Roman voller Tempo und Action, aber anders als erwartet

Laut Klappentext muss in diesem Roman eine junge Frau, die des Doppelmordes verdächtigt wird, den wahren Täter finden, um ihre Unschuld zu beweisen. Also erwartet man eine Story im Stil eines Krimis, eine Verdächtige bei der Recherche, Tätersuche und Aufklärung des Verbrechens.

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Angie Kim – Happiness falls

⭐⭐⭐⭐

Anstrengende, aber auch sehr spannende Story um einen verschwundenen Vater

Dieser Wälzer mit mehr als 500 Seiten erzählt von einer Familie voller Probleme, die im Grunde vor allem auf der Suche nach Glück ist. Sprachlose Hauptperson ist der 14jährige Eugene. Er leidet an diversen Beeinträchtigungen, wie einer Abart des Autismus sowie der Unfähigkeit zu sprechen. Seine älteren Geschwister sind die 20-jährigen Zwillinge Mia und John.

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Lost in Fuseta: Lautlose Feinde von Gil Ribeiro und KomaSee von Oliver Maria Schmitt

ABGEBROCHEN

Zum ersten Mal muss ich vermelden, dass ich keine Rezension schreiben kann. Diese beiden Bücher haben mich komplett enttäuscht. Ich fand zu beiden keinerlei Zugang. Weder Handlung (soweit überhaupt vorhanden), noch Figuren oder Schreibstil konnten mich überzeugen.

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Sally Smith – Der Tote in der Crown Row

⭐⭐⭐⭐⭐

Ungemein vielschichtiger Krimi um einen Richtermord in London im Jahr 1901

Wenn eine Kronanwältin einen Kriminalroman schreibt, der unter Kronanwälten und Lordrichtern spielt, dann kann man davon ausgehen, dass Setting, Figuren und Stimmung des Romans authentisch sein können. Das genau ist hier der Fall, auch wenn die Autorin ihren absolut gelungenen Debütroman im London des Jahres 1901 ansiedelt.

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Erin Bow – Alpakas, Agate und mein neues Leben

⭐⭐⭐⭐⭐

Sehr berührende und auch heitere Geschichte um Traumata und ihre Bewältigung

Wer möchte schon in einem Ort mit dem Namen Augen-zu-und-durch wohnen? Ganz einfach: Ein Junge, der nicht gefunden werden möchte. Dieser Junge ist Simon, der ein enormes traumatisches Erlebnis verkraften muss und mit diesem Ereignis unter seinem Namen ganz leicht im World Wide Web zu finden ist.

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Freya Sampson – Ms Darling und ihre Nachbarn

⭐⭐⭐⭐⭐

Warmherzige Geschichte über die Schwierigkeit, denen zu helfen, die sich nicht helfen lassen wollen

Wieder hat diese wunderbare Autorin einen herzerwärmenden Roman verfasst, voller liebenswerter Gestalten, die alle ihr Päckchen zu tragen haben und sich schwer tun, Hilfe anzunehmen.

Im Mittelpunkt steht die titelgebende Ms Dorothy Darling – auf dem Ms besteht sie ostentativ. Sie ist inzwischen weit über 70, lebt seit vielen Jahren allein in ihrer Erdgeschosswohnung in einem etwas in die Jahre gekommenen, einst sehr herrschaftlichen Mietshaus. In der Wohnung ihr gegenüber wohnt der etwa gleichaltrige Joseph, der eine neue Untermieterin aufnimmt. Diese, die sich Kat nennt, zieht sofort den Unwillen Dorothys auf sich, einfach nur, weil Kat pinkfarbene Haare und einen zerfransten Rucksack hat.

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Janice Hallett – Die Engel von Alperton

⭐⭐⭐⭐

Hochspannender, sehr verwickelter Krimi in Form von Notizen und Aufzeichnungen

Erneut stellt diese geniale Autorin einen Roman vor, der lediglich in Form von Sprachnachrichten, Mails, Notizen und Transskripten von Aufnahmen eine spannende, wenn auch sehr verzwickte Geschichte erzählt.

Deren Inhalt man kaum geschickt zusammenfassen kann, so komplex ist das Ganze. Im Grunde geht es um einen Mord und mehrere Selbstmorde, geschehen vor 18 Jahren in Zusammenhang mit einer Gruppe, einer Art Sekte, die sich die Engel von Alperton nannten.

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Johanna Swanberg – Sommer ohne Plan

⭐⭐⭐

Wirre Geschichte um eine junge Frau, die sich als etwas ausgibt, was sie nicht ist

Eine junge Frau, die alles hat – Erfolg, Freunde, Halt und Zukunft – wirft das alles weg aus Enttäuschung über eine vergangene Liebe. Sie beginnt zu trinken, statt wie bisher als Managerin eines erfolgreichen Restaurants arbeitet sie als Regaleinräumerin in einem Billigladen, statt in ihrer bisherigen schicken Wohnung wohnt sie in einem schäbigen Kellerzimmer.

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Dana Lukas – Eichhörnchenglück

⭐⭐⭐⭐

Etwas seichter, aber netter Roman um ein verkorkstes Mutter-Tochter Verhältnis

Ich-Erzählerin Annike kommt nach Hause in ihr Elternhaus, weil ihr Onkel Theo sie darum gebeten hat. Denn ihre Mutter Edith liegt nur noch im Bett, weigert sich, ihr Zimmer zu verlassen, lässt sich stattdessen von ihrem Bruder Theo bedienen und umsorgen.

Annike hat schon seit jeher kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und nun, einige Monate nach dem Tod ihres Vaters ist es auch nicht besser. Beide finden keinen Zugang zueinander, jedes Wort wird verdreht, jede Unterhaltung endet im Streit. Annike, inzwischen Mitte Vierzig, hat nie einen sogenannten „anständigen“ Beruf erlernt, verdient ihr Geld mehr schlecht als recht als Musikerin, lebt in einer WG, hat ganz offensichtlich kein Interesse daran, eine eigene Familie zu gründen oder ein „geregeltes“ Leben zu führen.

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Caroline Day – Mein Name ist Hope Nicely. Hope wie Hoffnung und Nicely wie nett.

⭐⭐⭐⭐

Anstrengende Geschichte um eine junge Frau mit Handicap

Eigentlich wäre dieses Buch ein Roman genau nach meinem Geschmack. Denn ich mag besondere Protagonist:innen, Figuren mit Ecken, Kanten und scharfem Profil und vor allem Charaktere, die Ausnahmen sind, die gerade wegen ihres Andersseins interessant sind.

Und Hope Nicely, die Hauptfigur in dieser Geschichte, ist ganz sicher besonders. Was sie nicht müde wird, immer wieder zu betonen. Wodurch die Lektüre aber leider sehr anstrengend wird.

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Elaine Garvey – Die Frau hinter der Bühne

⭐⭐⭐

Mauerblümchen in der rauen Welt des Theaters – nicht gänzlich überzeugende Geschichte

Dies ist wieder einmal so ein Roman, dessen Protagonistin mir fremd blieb, in deren Gefühlswelt ich mich nur schwer einfühlen konnte. Dabei ist Mairéad, die aus einem irischen Dorf nach London kam mit dem Traum, Theaterregisseurin zu werden, durchaus sympathisch.

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