Sabrina Hüsken – Wer braucht schon Weihnachten

⭐⭐⭐⭐

Spritzig-witzige Liebesgeschichte um Weihnachtslust und -frust

Wenn jemand, der Weihnachten und alles, was dazu gehört, so gar nicht mag, dieses Fest ausgerechnet mit einer Person verbringen muss, die jede Vorbereitung exzessiv auf die Spitze treibt, ist der Konflikt vorprogrammiert.

Das ist die Ausgangslage in diesem unterhaltsamen, wenn auch vorhersehbaren Liebesroman. Die Autorin erzählt in ihrem Debüt von Leonie, die Weihnachten mit allem Drum und Dran überhaupt nicht leiden kann. Doch aufgrund eines Bergschadens ist das Haus, in dem sie wohnt, einsturzgefährdet und sie gezwungen, die Festtage mit ihrem Bruder Christoph und ihrer Schwägerin Isabella zu verbringen. Diese jedoch scheint geradezu besessen von Weihnachten und legt größten Wert auf perfekte Dekoration. Darüber hinaus sind die beiden Frauen komplett gegensätzlich, denn Leonie ist spontan, trägt ihr Herz auf den Lippen und hält Ordnung für entbehrlich. Isabella hingegen ist zwanghaft ordentlich, anspruchsvoll und ganz offensichtlich überwiegend schlecht gelaunt.

Um Leonie das Fest noch mehr zu verderben, taucht auch noch Isabellas Cousin Matteo auf. An ihn hat sie eher zwiespältige Erinnerungen, kamen sie sich doch zwei Jahre zuvor sehr nah, woraufhin er urplötzlich und ohne Nachricht wieder aus ihrem Leben verschwand.

Hier wird die Geschichte zwar vorhersehbar, was das erwartbare Happy End angeht. Doch bis es soweit ist, hat Sabrina Hüsken noch etliche Hürden eingebaut, die nicht so mühsam konstruiert wirken, wie es in vielen anderen Romanen dieses Genres häufig der Fall ist. So enden Leonies Hilfsangebote an Isabella stets im Chaos, ein Schneesturm erwischt Leonie und Matteo beim Weihnachtsbaumschlagen und eine ehemalige Freundin Isabellas hegt Rachegedanken.

Und schließlich klärt sich auch, woher Isabellas Miesepetrigkeit kommt. Hier hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, dieses Thema hätte mehr Ausführlichkeit, mehr Ausarbeitung verdient, auch wenn es vielleicht die Leichtfüßigkeit des Romans etwas getrübt hätte. Ansonsten gefiel mir die Geschichte sehr gut, sie ist rund, die Dialoge sind spritzig und witzig, die Pointen gut gesetzt und die Figuren zwar nicht komplett ausgearbeitet und daher ein kleines bisschen flach, dafür aber sehr sympathisch.

Ein gelungenes Debüt, das auf mehr aus der Feder der Autorin hoffen lässt.

Sabrina Hüsken – Wer braucht schon Weihnachten
Digital Publishers, November 2023

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