Monika Peetz – Sommerschwestern

Es ist eine sehr alltägliche Geschichte, die uns die Erfolgsautorin hier erzählt. Die Geschichte einer Familie, deren Kommunikations- und sonstigen Probleme jeder aus eigenem Erleben kennen kann.

Die vier erwachsenen Schwestern Doro, Yella, Amelie und Helen werden von ihrer Mutter Henriette zu einem Familienwochenende herbeizitiert. Stattfinden soll das Treffen in Bergen in den Niederlanden, einem kleinen Touristenort, an welchem die Familie, als die Mädchen noch klein waren, regelmäßig den Jahresurlaub verbrachte. Diese Routine endete abrupt, als während eines dieser Urlaube der Vater ums Leben kam.

Die Töchter, vor allem Yella, haben den Verlust des Vaters seit seinem Tod vor mehr als zwanzig Jahren nicht verarbeitet. Die beiden Jüngsten, die Zwillinge Amelie und Helen, die gegensätzlicher nicht sein könnten, können sich kaum an etwas aus der damaligen Zeit erinnern. Doro, die Älteste, hat die engste Beziehung zur Mutter, die hingegen an Yella nur herummeckern kann.

So ist die Stimmung gespannt bis gereizt, als die jungen Frauen in Bergen eintreffen, ohne Kenntnis dessen, was sie dort erwartet oder was ihre Mutter von ihnen will. Während sie in einem Ferienhaus darauf warten, ihre Mutter zu treffen, finden die Schwestern, die sich nur selten sehen, langsam wieder zueinander. Aber alte Gräben brechen auf, neue werden gegraben, Lügen, Indiskretionen und Sprachlosigkeit prägen das Zusammensein. Dazu kommen dann noch die Probleme, die die Frauen jeweils mit ihren Partnern haben.

Stilistisch ist an dem Roman nichts auszusetzen. Monika Peetz, deren Romane um die „Dienstagsfrauen“ Bestseller waren, schafft eine stimmungsvolle Atmosphäre in diesem malerischen Dorf am Meer, die Figuren, denen die Schwestern im Ort begegnen, sind hinreichend profiliert, um interessant zu sein.

Dennoch war die gesamte Geschichte wenig spannend, weil einfach zu alltäglich. Es geschieht nichts Überraschendes, die Probleme, die seitenlang ausgiebig diskutiert werden, sind zum einen den meisten Menschen aus dem wahren Leben (leider) nur allzu bekannt, zum anderen unnötig aufgebauscht und dramatisiert. Ich habe bei der Lektüre ständig auf den Höhepunkt oder doch zumindest auf die Pointe gewartet. Diese blieb jedoch völlig aus und am Ende löst sich alles in Wohlgefallen aus. Daher lautet mein Fazit: nett, aber langweilig.

Monika Peetz – Sommerschwestern
Kiepenheuer & Witsch, April 2022
Klappenbroschur, 295 Seiten, 16,00 €

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