Neil Postman
Jarka Kubsova – Marschlande
⭐⭐⭐⭐
25. September 2023 
Zwei Frauenschicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten
Bei meinem Eindruck zu diesem Buch bin ich zwiegespalten. Oder vielmehr habe ich zwei Meinungen dazu. Der Stil ist unvergleichlich gut, so wie auch schon im Roman „Bergland“ von Jarka Kubsova, den ich sehr mochte. Ihre Beschreibungen, ihre Darstellung der Gedanken und Gefühle der beiden Protagonistinnen sind wieder gelungen.
(mehr …)Julia Mattera – Wasserballetttage
⭐⭐⭐
Rezension, 22. September 2023 
Wassergymnastik im Seniorenheim – nicht ganz so wie erwartet
Oscar hat eine Karriere als Schwimm-Champion hinter sich. Diese Karriere, die ihm immer wichtiger war als alles andere, ist auch schuld daran, dass ihn erst seine Frau und später auch sein Sohn verlassen hat. So lebt Oscar einsam und gelangweilt ein Leben als Bademeister, als ihn der Ruf seiner Tante ereilt. Er müsse sich sofort um seine Mutter kümmern, die seit kurzem in einem Seniorenheim wohnt.
(mehr …)Roy Jacobsen – Die Unwürdigen
⭐⭐⭐⭐⭐
Rezension, 20. September 2023 
Leben im besetzten Oslo – bedrückend, voller Abenteuer, lebensgefährlich
Wieder ein furioser Roman des Norwegers. „Die Unwürdigen“ steht seinem Buch „Die Unsichtbaren“ in nichts nach.
Wer macht sich schon bewusst, wie das Leben eines Jugendlichen, einer Heranwachsenden in einer besetzten Stadt gewesen sein muss. Wer weiß, was in den jungen Menschen vorging, die während eines Weltkrieges in einem besetzten Land leben. Besonders, wenn es um Jugendliche geht, die man heutzutage abgehängt nennt, die nicht wissen, wie sie morgen etwas zu essen bekommen, deren Geschwister vor Hunger weinen, deren Mütter müde und abgekämpft, die Väter arbeitslos und ohne Perspektive sind.
(mehr …)Holly Smale – Mein schrecklich schönes Leben
⭐⭐⭐
Rezension, 18. September 2023 
Junge Frau hat Macht über die Zeit oder: Und täglich grüßt das Murmeltier?
Cassandra, die ihren Namen für Programm hält, verliert am selben Tag Freund und Job. Doch abends steht ihr Freund wieder vor der Tür, als wäre nichts gewesen, nur um sich am kommenden Morgen erneut von ihr zu trennen. Dasselbe geschieht an ihrem Arbeitsplatz. Sie durchlebt immer wieder dieselben Momente.
(mehr …)Tatiana de Rosnay – Sarahs Schlüssel
⭐⭐⭐⭐⭐
Rezension, 15. September 2023 
Die Geschichte einer verdrängten französischen Schuld – einfühlsam und berührend
Auf zwei Zeitebenen erzählt die französische Autorin vom Schicksal eines kleinen jüdischen Mädchens während der deutschen Besatzung in Frankreich.
(mehr …)Antti Tuomainen – Die Biber-Methode
⭐⭐
Rezension, 13. September 2023 
Vergnügungsparkbetreiber streiten um die Vorherrschaft – merkwürdig absurde Geschichte aus Finnland
Henri Koskinen, seines Zeichens ehemaliger Versicherungsmathematiker, leitet den ehemals seinem Bruder gehörenden Vergnügungspark „DeinMeinFun“. Doch seit kurzem macht ihm der neu eröffnete Park „Purzelbaumwelt“ am anderen Ende der Stadt schärfste Konkurrenz. Bietet man dort doch freien Eintritt, kostenlose Mahlzeiten und vieles mehr, um die Besucher anzulocken.
(mehr …)Elisabeth Beer – Die Bücherjägerin
⭐⭐⭐⭐⭐
Rezension, 11. September 2023 
Die Suche zweier Menschen nach einem verschollenen Pergament und nach Verständnis, Vertrauen und Liebe
Eine Protagonistin ganz nach meinem Geschmack, eine spannende und berührende Handlung und ein einfühlsamer Schreibstil – fast alles an diesem Roman ist perfekt.
(mehr …)Mathias Berg – Die Kriminalistinnen: Der Tod des Blumenmädchens
⭐⭐⭐
Rezension, 9. September 2023 
Historischer Kriminalroman aus der Flower-Power-Zeit, der sein Thema verliert
Der Kölner Autor siedelt seinen Kriminalroman im Düsseldorf des Jahres 1969 an, als die ersten Kriminalbeamtinnen eingestellt bzw. ausgebildet wurden. Sie stoßen auf wenig Begeisterung bei den männlichen Kollegen und auf wenig Respekt und Anerkennung in der Bevölkerung.
(mehr …)Louise Kennedy – Übertretung
⭐⭐⭐⭐⭐
Rezension, 8. September 2023 
Bewegende Darstellung des Irland-Konflikts der 70er Jahre am Schicksal einer jungen Frau
Beim Lesen solcher Bücher, die sich mit historischen Ereignissen befassen, merkt man die Lücken im eigenen Wissen. Die Irin Louise Kennedy erzählt in ihrem Debütroman von den Geschehnissen und den immensen politischen und gesellschaftlichen Schwierigkeiten in ihrem Land in den siebziger Jahren. Dabei war mir vieles, was sie schildert, zwar oberflächlich bekannt, in dieser Tiefe und Dimension war man sich dieser Dinge aber sicher nicht bewusst.
(mehr …)Jana Bennings – Wenn wir von Nähe reden
⭐⭐
Rezension, 6. September 2023 
Kitschiges Dramolett um Mutter-Tochter-Beziehungen
Um es gleich vorwegzunehmen, dieser Roman war mir zu rührselig, zu voll mit Klischees und abgedroschenen Tropes.
Iris ist alleinerziehende Mutter der 16-jährigen Livia. Diese ist ein sehr sportliches Mädchen mit vielen Ambitionen und hofft auf eine Olympia-Teilnahme. Iris ist eine Mutter, die ständig an ihren Mutter-Qualitäten zweifelt und um die Liebe ihrer Tochter buhlt. Da ist es fatal, dass ausgerechnet, als Iris zu spät kommt, um Livia mit dem Auto abzuholen, diese deswegen mit dem Fahrrad fährt und einen schweren Unfall hat.
(mehr …)