Sebastian Fitzek (Hg.) – Identität 1142

Zufälligerweise las ich diese Anthologie ausgerechnet am Halloween-Wochenende. Und das hat sowas von gepasst. Denn die Texte, die hier versammelt wurden, sind spannend, gruselig, komplex und richtig gut geschrieben.

Das Ganze ist ein besonderes und wirklich gelungenes Projekt. Mitten in der ersten Corona-Welle rief der bekannte Krimiautor Sebastian Fitzek in Instagram dazu auf, unter dem Motto #wirschreibenzuhause Kurzkrimis zu schreiben. Vorgegeben waren ganz genaue Parameter, nämlich:

das Thema Identität
jemand findet ein fremdes Handy mit Fotos von sich selbst darauf
die Hauptfigur hat ein dunkles Geheimnis
das Motiv ist Rache
der Gegner leidet unter dem genannten Geheimnis noch immer.

Insgesamt 1142 Geschichten wurden eingereicht, aus denen die Jury, bestehend aus etlichen hochrenommierten deutschsprachigen Krimiautor*innen, 13 Texte für diesen Band auswählten. Zusätzlich steuerten 10 bekannte Autor*innen, wie z.B. Charlotte Link, Ursula Poznanski, Frank Schätzing, Romy Hausmann und natürlich Sebastian Fitzek selbst, eigene Kurzkrimis bei, die allerdings nur das erste der Parameter erfüllen mussten.

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Volker Klüpfel u. Michael Kobr – Funkenmord

Kluftinger bleibt sich treu. Oder vielmehr Klüpfel und Kobr bleiben sich treu. Denn auch in diesem neuesten Band um den kauzigen Allgäuer Kommissar bleibt alles beim Alten. Und das bezieht sich diesmal sogar auf den Kriminalfall, den Kluftiger und sein Team zu lösen haben.

Der Roman schließt fast nahtlos an den Vorgängerband „Kluftiger“ an. Das Manko dabei: wer diesen nicht gelesen hat oder bei wem die Lektüre schon etwas länger her ist, hat einige Probleme, der Handlung zu folgen. Denn es wird wenig erläutert oder nacherzählt, so dass denen, die den vorherigen Band nicht kennen, der Hintergrund fehlt. Das erschwert mir natürlich auch ein wenig die inhaltliche Zusammenfassung von „Funkenmord“, denn die ist kaum möglich, ohne bei „Kluftinger“ zu spoilern.

Kommissar Kluftinger hadert diesmal sehr mit sich, denn er hat vor mehr als dreißig Jahren den Falschen für einen Mord ins Gefängnis gebracht. Das hatte sich in dem Roman „Kluftinger“ herausgestellt und dort hatte Kluftinger dem sterbenden fälschlich Verurteilten versprochen, den wahren Täter zu finden. Seine Kollegen zeigen dafür zuerst wenig Verständnis, zumal sie noch immer den tragischen Tod ihres Kollegen und Freundes Strobl verarbeiten müssen. Kluftinger muss zusätzlich auch noch kommissarisch die Aufgaben der Polizeipräsidentin übernehmen und eine neue Mitarbeiterin einarbeiten. Diese, Lucy Beer, ist eine forsche junge Frau, die bei Meier und Hefele erst einmal auf Widerstand stößt, nach und nach aber den Respekt des Teams erringt.

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Roberta Allen – Short Shortstorys schreiben

Ein sehr empfehlenswerter Ratgeber für Kreatives Schreiben, nicht nur für Anfänger hält das Buch von Roberta Allen viele interessante Anregungen und Tipps parat.

Die Autorin, die an der New York School for Social Research und bei The Writer’s Voice als Dozentin lehrt, greift viele Beispiele berühmter Kurz- und Kürzestgeschichten auf, um zu zeigen, dass es nicht immer Romane oder längere Erzählungen sein müssen. Und sie bringt außerdem Beispiele aus ihrer Lehrtätigkeit, Texte ihrer Schüler und Schülerinnen, mit denen sie ausgiebig ihre Methoden geübt hat.

Roberta Allen beginnt mit einer Einführung in das Thema Kurzgeschichte, schildert die Vielfalt dieser Gattung und erläutert dann deren Bestandteile. Diese sind im Grunde die gleichen wie die, die ein Autor zum Verfassen eines Romans anwendet, dennoch muss bei einer Kurzgeschichte auf bestimmte Eigenarten geachtet werden. Und dann zeigt sie die Unterschiede der verschiedenen Arten von Kurzgeschichten, wie beispielsweise die Geschichte, die ein Einzelereignis erzählt. Eine andere Art von Geschichte ist diejenige, in der die Zeit verdichtet ist oder die, in der eine Gemütsverfassung geschildert wird.

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Bas Kast – Das Buch eines Sommers

Seinen Ernährungskompass, der so viele Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste der Sachücher war oder vielleicht sogar immer noch ist, habe ich sehr gerne gelesen. Das Buch ist informativ, flüssig und in flottem Stil geschrieben und brachte, zumindest für mich, interessante Informationen. Also war ich gespannt, wie der Autor nun eine fiktive Geschichte in einen Roman zu packen vermochte.

Bas Kast erzählt von der Lebenskrise eines erfolgreichen Mannes. Nicolas, der als Junge Schriftsteller werden wollte wie sein geliebter Onkel Valentin, hatte stattdessen die Firma des Vaters übernommen, ein Unternehmen, das zum Zeitpunkt der Handlung ein Präparat zur Verzögerung des Alterungsprozesses beim Menschen entwickeln möchte. Nicolas ist glücklich verheiratet mit Valerie und Vater des kleinen Julian.

Der plötzliche Tod des Onkels, den Nicolas trotz der großen Zuneigung nur noch selten und zuletzt vor längerer Zeit besucht hatte, bringt ihn dazu, sein Leben zu überdenken. Er stellt sich die Frage, ob er das Leben lebt, das er sich erträumt hatte bzw. warum er eben gerade dieses Leben nicht führt. Auch seine Beziehung zu Valerie, seine Einstellung zu seiner Firma, all das stellt er auf den Prüfstand. Angefacht durch die Begeisterung seines kleinen Sohnes für erfundene Geschichten lässt Nicolas immer öfter auch seiner Fantasie freien Lauf.

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Jenny Fagerlund – 24 gute Taten

Eigentlich habe ich diesen Roman zu früh gelesen. Er wäre die geeignete Lektüre für die Adventszeit, bei Kerzenschein, prasselndem Kaminfeuer und dampfendem Kräutertee, dazu reichlich Schneefall vor dem Fenster.

Wie der Titel vermuten lässt, hat nämlich die Handlung etwas mit der Adventszeit und den 24 Tagen bis Weihnachten zu tun. Die junge Emma hat vor zwei Jahren ihren Lebensgefährten just an Heilig Abend bei einem Unfall verloren und trauert immer noch. Sie kapselt sich ab und hat sich selbst in ihrer Trauer verloren. Selbst ihr kleiner Laden für Geschenkartikel und Innendekoration kann sie kaum aus ihrer Depression reißen. So droht ihm wegen fehlendem Umsatz die Pleite.

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Hallie Rubenhold – The Five: Das Leben der Frauen, die von Jack the Ripper ermordet wurden

Dieses Buch ist so zutiefst erschütternd, dass es mich bis in den Schlaf verfolgte. Und es macht derart wütend, dass man gerne mehr tun können würde als nur mit den Zähnen knirschen oder die Fäuste ballen.

Schon oft hat es mich geärgert, wenn bei einer Straftrat, einem Attentat oder ähnlichem dem oder den Tätern nahezu uneingeschränkte Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit gewährt wurde, für die Opfer sich aber kaum jemand interessierte. Natürlich darf und will ich weder die Namen noch den detaillierten Gesundheitszustand eines Verletzten erfahren, der beispielsweise bei einer Amoktat zu Schaden kam. Aber immer wieder erfährt man alles Mögliche über den Täter, meist mehr, als man überhaupt wissen möchte. Doch die Opfer werden kaum erwähnt. So fände ich es durchaus wissenswert, wie es diesen Menschen auch später noch geht, ob sie genesen sind.

Offensichtlich gab es dieses Missverhältnis aber auch schon im vorletzten Jahrhundert. Und dieser Ungerechtigkeit, dieser Verzerrung der Verhältnisse hat sich die Autorin in ihrem preisgekrönten Buch angenommen.

Vermutlich haben wir alle schon von „Jack the Ripper“ gehört oder gelesen, dem unheimlichen Mörder, der im Jahr 1888 fünf Frauen in London auf grässliche Weise tötete. Über ihn wurde nicht nur zu seiner Zeit in allen Zeitungen in aller Ausführlichkeit berichtet, auch immer seither wird von ihm erzählt, wird seine Geschichte verfilmt, werden Bücher über ihn geschrieben. Doch wer hat je über die fünf ermordeten Frauen gelesen, wer kennt ihre Namen, ihre Geschichten? Diese Geschichten erzählt Hallie Rubenhold.

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Ragnar Jónasson – Nebel

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Im Grunde ist es ja eine wirklich ungewöhnliche und überraschende Idee, eine Trilogie rückwärts zu erzählen (oder doch mindestens zu veröffentlichen). Das Ganze hat aber einen entscheidenden Nachteil: die Spannung geht dabei definitiv verloren. Der vorliegende Band „Nebel“ ist nun der dritte Teil der Trilogie um die isländische Kommissarin Hulda und er erzählt den Anfang ihrer privaten Geschichte, die in den beiden vorherigen Bänden, die ich ebenfalls rezensieren durfte, bereits ausführlich thematisiert wurde. Daneben dreht sich der Roman um einen Mordfall mit mindestens zwei Toten.

Wie auch in den vorhergehenden Bänden „Dunkel“ und „Insel“ erschafft der Autor mit großem Geschick und prägnanten Worten die unheimliche und dramatische Atmosphäre der isländischen rauen, harten Natur und schildert deren Gefahren drastisch und bildhaft. Und auch die inneren Gefahren, die Zerrissenheit, die Depressionen und psychischen Schäden, die die Menschen, nicht zuletzt aufgrund der Landschaft und des Klimas, erleiden, beschreibt Ragnar Jónasson in so plastischen, aufregenden Bildern, dass die Leserin manches Mal die Kälte und Einsamkeit am eigenen Leib zu spüren scheint.

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Géraldine Dalban-Moreynas – An Liebe stirbst Du nicht

So etwas muss man mögen, sich darauf einlassen. Das ist mir leider nicht gelungen.

Das lag aber nicht am Stil der Autorin. Im Gegenteil, der war erfrischend anders, kühl, distanziert, analytisch. Fast wie der Bericht einer Wissenschaftlerin, die ein Forschungsobjekt beobachtet. Oder wie das Tagebuch eines Verhaltensforschers, der die Reaktionen der Probanden unter die Lupe nimmt. Dazu trägt besonders bei, dass die Protagonisten einmal mehr namenlos bleiben, es gibt nur eine Sie und einen Er.

Was mir an diesem Roman so gar nicht zusagt, ist das Gleiche, was mich auch an dem berühmten Roman „Liebesleben“ von Zeruya Shalev so gestört hat: die Handelnden befinden sich in einer Blase, es findet außerhalb ihrer eigenen Befindlichkeiten und Bedürfnisse nichts statt. Wobei diese Bedürfnisse für die beiden Beteiligten über allem stehen, ohne Rücksicht auf Verluste. So etwas mag es sicher geben, für mich ist das dennoch zu unrealistisch, zu weit weg vom „normalen“ Leben und zu weit weg von „normalen“ Menschen.

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Hannah Lynn – Wer will schon ewig leben

Was für ein aberwitzig witziges Buch. Die Autorin lässt ihrer überbordenden Fantasie freien Lauf und heraus kommt ein gelungener Roman um einen seit 200 Jahren in der Zwischenwelt festsitzenden armen Tropf.

Dieser arme Kerl heißt Walter Augustus und er hängt so lange in dieser Zwischenwelt fest, so lange sich auf der Erde noch irgendjemand an ihn erinnert. Nun hat er Aussicht auf Aufstieg ins Jenseits, denn die letzte Nachfahrin seiner Familie liegt im Sterben und Walter hat die große Hoffnung, dass sich danach niemand mehr an ihn erinnern wird. Doch er hat sich zu früh gefreut. Denn Walter, seinerzeit Hufschmied von Beruf, hat zu Lebzeiten Gedichte verfasst, die ein wohlmeinender Adliger heimlich drucken ließ. Aufgrund eines, nennen wir es Unfalls, bleibt von diesen Bänden nur ein einziger erhalten. Und dieses Exemplar gelangt nun in unserer Zeit in die Hände von Letty, einer schüchternen, etwas übergewichtigen Schuhverkäuferin und Hobbybäckerin mit einem zu großen Hang zu Süßigkeiten. Also muss Walter nun alles daransetzen, dieses letzte Exemplar seiner Gedichte zu vernichten und die Erinnerung an seinen Namen aus Lettys Gedächtnis zu löschen.

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Hélène Jousse – Die Hände des Louis Braille

Dieser Roman hat eine ganz ungewöhnliche Methode, eine Biographie zu präsentieren. Eine Biographie über einen Menschen, über den zumindest ich bislang nicht viel wusste.

Die Autorin erzählt in ihrem Debütroman das Leben des Erfinders der Blindenschrift in Form einer verschachtelten Geschichte. Die relativ frisch verwitwete Constance bekommt von ihrem Verleger den Auftrag, das Drehbuch zu einem Film über Louis Braille zu schreiben. Zuerst eher zurückhaltend, dann immer intensiver beschäftigt sie sich mit diesem Thema, recherchiert und fühlt sich tief in die Person ein, über die sie schreiben will. Dabei hält sie ihre Gedanken und Gefühle in einem Roten Heft fest. In diesem lesen wir über den Fortgang ihrer Arbeit an dem Drehbuch und ihre Entwicklung im gleichen Maße, wie sich ihr Buch entwickelt.

Parallel folgen wir Szene für Szene durch das Drehbuch dem Leben des kleinen Louis, der im Alter von drei Jahren durch einen Unfall sein Augenlicht verliert. Louis, der der Nachzügler in der Familie Braille war, wächst in äußerst liebevollen Familienverhältnissen auf, von seiner Mutter Monique, seinem Vater Simon, einem Sattler, und den drei älteren Schwestern verwöhnt und behütet. Als sich immer mehr erweist, dass weder Lehrer noch Pfarrer oder seine Eltern ihm neues beibringen können, bringt sein Vater ihn schweren Herzens in Paris im Königlichen Institut für junge Blinde unter.

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Nick Hornby – Just like you

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Mir über diesen neuen Roman des beliebten und renommierten Autors ein Urteil zu bilden, fällt mir nicht leicht. Das Thema ist spannend und aktuell, der Stil ist erfrischend wie immer bei ihm und dennoch stellt mich das Buch nicht gänzlich zufrieden.

Das liegt vor allem an der Dialoglastigkeit. Der ganze Roman besteht größtenteils aus Dialogen, aus Gesprächen zu zweit, zu dritt. Bekanntlich sind ja etliche der Bücher von Nick Hornby erfolgreich verfilmt worden. Und da liegt meines Erachtens die Crux: der Roman wirkt wie ein Drehbuch, allerdings ohne die Regieanweisungen zu den Dialogen. Damit will ich sagen, dass die Gespräche über viele Seiten dahinplätschern, die Menschen dabei gerne aneinander vorbeireden oder die Botschaften zwischen den Zeilen verstecken, aber das „Leben“ beim Sprechen fehlt. Elizabeth George nennt das, was ich hier vermisst habe, in ihrem Buch Wort für Wort die „Geschwätzvermeidungsstrategie“. Dabei sind die Dialoge, wie immer bei diesem Autor, sehr spritzig, lebensecht, realistisch. So sprechen die Menschen heute, so reden Mütter mit ihren Söhnen, Frauen mit ihren Männern, Freundinnen miteinander.

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Wiebke von Carolsfeld – Das Haus in der Claremont Street

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Ein weiteres Debüt aus Kanada. Und was für eins. Die in Deutschland geborene Autorin, die als Regisseurin preisgekrönte Filme drehte, erzählt uns in ihrem fesselnden Roman das Psychogramm einer Familie. Dabei zeichnet sie so wunderbare Figuren und entwirft so bildhafte Szenen, dass die Leserin manches Mal nicht weiß, ob sie lachen oder weinen soll.

Die Familie, um die es geht, besteht aus so präzisen wie individuellen Charakteren, deren liebenswerte Egozentrik, würde man diesen Menschen im echten Leben begegnen, einen doch gelegentlich auf die nächste verfügbare Palme treiben würde.

Dabei dreht sich alles um den kleinen Tom, 9 Jahre alt und schwer traumatisiert. Seit er mitbekam, wie sein Vater seine Mutter erschlug und anschließend sich selbst erschoss, spricht er kein Wort. Er verkriecht sich in sich selbst, saugt permanent an seinem Daumen und fügt sich immer wieder möglichst heftige Schmerzen zu. Tom kommt zuerst zu seiner Tante Sonya, der ältesten Schwester seiner Mutter. Doch sie scheitert an dem Verhalten des Jungen, ist sie doch mit sich selbst ganz und gar nicht im Reinen.

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Andreas Wagner – Jahresringe

Schon wieder ein erstaunliches Debüt. Andreas Wagner, der aus der Region stammt, über die er schreibt, erzählt uns eine Geschichte über Flucht und Vertreibung, über Heimatverlust und Heimatsuche und er erzählt die Geschichte des Braunkohletagebaus zwischen Aachen und Köln. Der Autor hat dabei einen ganz eigenwilligen Stil, manchmal tiefgründig, manchmal mystisch, mal skurril und mal hochspannend.

Leonore Klimkeit flieht in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs „so weit nach Westen wie möglich“. Sie gibt vor, 21 Jahre alt zu sein, obgleich sie viele Jahre jünger ist, als sie Ostpreußen verlassen muss und schließlich nach einer zwei Jahre währenden Flucht in dem kleinen Ort Lich-Steinstraß in der Nähe von Jülich landet. Trotz der sehr heftigen und viele Jahre anhaltenden Ablehnung durch die Dorfbewohner als „Flüchtling“ findet sie Aufnahme bei Hannes Immerath und seiner Mutter. Hannes, oder Jean, wie er genannt wird, ist der Bäcker des Dorfes. Im Laufe der Jahre übernimmt Leonore nach und nach die Arbeit von Jean und erbt schließlich seinen Laden und die Backstube.

Sie bringt einen unehelichen Sohn, Paul, zur Welt, was zu noch mehr Ausgrenzung im Ort führt. Leonore fühlt sich so richtig heimisch nur, wenn sie im Wald ist. Der riesige und uralte Bürgewald schenkt ihr Geborgenheit und Zuflucht. Hier kann sie träumen und „schweben“, hier findet sie Ruhe und Kraft.

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Dani Atkins – Wohin der Himmel uns führt

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Wer die Bücher von Dani Atkins liest, weiß, was sie erwartet. Wer die Bücher von Dani Atkins liest, weiß, dass sie Taschentücher brauchen wird und dass es rührselig zugehen wird. So auch in diesem neuen Roman, in dem sich die Autorin ein wirklich heikles Thema vorgenommen hat.

Die Geschichte wird erzählt aus den Perspektiven der beiden jungen Frauen Izzy und Beth. Beth hat vor einigen Jahren ihren geliebten Mann Tim durch Krebs verloren. Bevor er starb haben sie drei Embryonen kryokonserviert, damit sie auch dann Kinder bekommen könnten, falls er durch die Krebsbehandlung unfruchtbar würde. Zwei Versuche sind bisher fehlgeschlagen, als Beth nun den Entschluss fasst, den dritten verbliebenen Embryo austragen zu wollen.

 Izzy, deren Mann Pete vor kurzem ausgezogen ist, weil es in ihrer Ehe kriselt, ist eine überbesorgte Mutter und behütet den 8-jährigen Sohn Noah wie ihren Augapfel. Auch Izzy und Pete hatten Embryos eingefroren, aus einem von ihnen ist Noah entstanden.

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Sophie Bienvenu – Sam ist weg

Sophie Bienvenu – was für ein schöner Name – hat einen herzberührenden und zugleich optimistischen Roman geschrieben. Es ist einer dieser Romane, die vor allem wegen der Hauptfigur in Erinnerung bleiben. Und damit eine Antwort auf die immer mal wieder gestellte Frage, wie wichtig für einen Roman die sorgfältige Ausarbeitung der Charaktere ist.

Sie erzählt uns die Geschichte von Mathieu, einem jungen Mann auf den Straßen von Montreal, der alles verloren hat im Leben außer seiner geliebten Hündin Sam. Mathieu hat etliche tiefgreifende Erlebnisse hinter sich, die ihn zu einem Leben auf der Straße zwingen. Einzig dank Sam erlebt er Wärme, Zuwendung und Liebe.

Doch eines Tages ist Sam plötzlich verschwunden. Darüber geht Mathieu fast zugrunde. Er beginnt sie zu suchen, taucht ein in Abgründe der Großstadt, lernt aber auch Hilfsbereitschaft und Unterstützung kennen. Während seiner Suche erinnert er sich an seine Kindheit und Jugend, vor allem an seine Mutter. Er begreift, was er besaß, was er verlor und er begreift, was Schicksal ist, unabwendbar, unergründbar.

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Rye Curtis – Cloris

Cloris ist der Vorname der einen Protagonistin dieses wirklich erstaunlichen Romandebüts des jungen Texaners Rye Curtis. Cloris Waldrip ist 72 Jahre alt, als sie sich zusammen mit ihrem Mann, den sie stets nur Mr.Waldrip nennt, auf einen Rundflug über die Bitterroot Mountains begibt. Doch das kleine Flugzeug stürzt mitten in der Wildnis ab und nur Cloris überlebt, so gut wie unverletzt. Nur mit ihrer Handtasche, dem Pullover des toten Piloten und einigen Karamellbonbons bricht sie auf, in der Hoffnung auf Rettung.

Die zweite beeindruckende Protagonistin ist Debra Lewis, Rangerin im National Forrest. Als sie von dem Flugzeugabsturz erfährt, glaubt sie als Einzige fest daran, dass Cloris überlebt hat und macht sich auf die Suche nach ihr.

Cloris kommt aufgrund ihres Alters und weil ihr jede Kenntnis von Überlebensstrategien in freier Natur fehlen, nur sehr langsam voran. Doch es scheint, als hielte jemand seine schützende Hand über sie. Irgendwer hilft ihr, Feuer zu entzünden, versorgt sie mit Essbarem und bewahrt sie vor Unfällen. Es dauert lange, bis sich ihr geheimnisvoller Beschützer zu erkennen gibt und sie mit ihm Freundschaft schließen kann.

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John Bolton: Der Raum, in dem alles geschah.

Kurze Zeit nach seinem Rücktritt (oder seiner Entlassung?), aber noch vor der Präsidentschaftswahl in den USA erschien John Boltons Buch. John Bolton war 519 Tage lang Nationaler Sicherheitsberater des amerikanischen Präsidenten – amtlich „Assistant to the President for National Security Affairs“. In dieser Funktion hatte er engen Kontakt zu Trump und war maßgeblich an Entscheidungen des Präsidenten beteiligt, die weitreichende internationale Bedeutung hatten und noch haben.  

Das Buch ist nicht chronologisch aufgebaut, sondern greift in 15 Kapiteln jeweils ein weltpolitisch bedeutsames Thema auf, wie die Annäherung an Nordkorea, die Sanktionen gegen den Iran oder gegen Syrien, die Teilnahme am G7-Gipfel, um nur einige zu nennen.

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Petra Hammesfahr – Nach dem Feuer

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Man kennt Petra Hammesfahr als erfolgreiche und erfahrene Autorin spannender Kriminalromane. Dabei nimmt sie sich in der Regel eines besonderen Themas an, welches neben dem vordergründigen Kriminalfall in ihren Büchern eine weitere Hauptrolle spielt. Mit dem vorliegenden Roman allerdings hadere ich.

Der Fall dreht sich um einen verstörten Jugendlichen, der von der Polizei schwer verletzt aus einem brennenden Wohnmobil gerettet wird. Die Kriminalbeamten versuchen sowohl den Halter des Fahrzeugs wie auch Verwandte des Jungen zu finden. Dabei stoßen sie in tiefe menschliche Abgründe vor.

Der Roman wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und auf unterschiedlichen Zeitebenen. Dabei haben mich die Passagen aus der Perspektive des Jungen am meisten fasziniert, denn der Autorin gelingt ein ergreifendes Abbild seiner verletzten Psyche und seiner Wahnvorstellungen. Hier dringt sie ganz tief ein in seine Gedanken und seine Interpretation der Welt um ihn herum.

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Jesse Falzoi – Creative Writing / Texte und Bücher schreiben / Der neue Kreativ-Schreiben-Kurs in 16 Lektionen

Es fasziniert mich immer wieder, wie weit voraus die Amerikaner uns sind, wenn es um das Studium des Kreativen Schreibens geht. Nicht nur, dass man dieses Fach in den USA an vielen Orten studieren kann, bei uns hingegen ist es eher ein sehr selten angebotenes Studienfach. Sondern auch, weil die Qualität der Lehre und offensichtlich auch der Lehrenden dort unglaublich hoch ist (oder sein muss). Ein Symptom dafür ist ja ganz sicher die Menge an amerikanischer Literatur, die bei uns auf dem Buchmarkt monatlich erscheint. Und ein weiteres ist das hier vorliegende Buch von Jesse Falzoi. Denn die Autorin dieses Kurses in 16 Lektionen hat in den USA Creative Writing studiert. Und das merkt man beim Lesen ihres Buches auf jeder einzelnen Seite. Ihr Buch hat mich genauso begeistert wie ein weiteres, das auf dem Studium in den USA aufbaut, nämlich „Romane und Kurzgeschichten“ von Alexander Steele, ebenfalls im Autorenhaus Verlag erschienen.

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Volker Jarck – Sieben Richtige

Ein interessantes Konstrukt baut Volker Jarck in seinem Debütroman auf. Es ist ja schon oft behauptet worden, dass über gefühlte sieben Ecken jeder mit jedem irgendwie bekannt ist. Darauf baut sich dieser Roman auf.

Angesiedelt zwischen Bochum und Köln, mit Abstechern nach Boston und anderswo, erzählt der Autor von mehreren Personen, die sich, sei es als Nachbarn, als Klassenkameraden, als Berufskollegen oder weil sie das gleiche Hobby haben, im Laufe ihres Lebens begegnen. Und stets ergibt sich, dass der eine die andere kennt, die wieder dem nächsten irgendwann einmal gegenüber stand. Ich fand diesen Hintergrund ausgesprochen spannend, zeigt es doch wieder einmal, dass „die Welt ein Dorf“ ist. Und bei all dem führt der Zufall – manche mögen es Schicksal nennen – die Regie.

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Paolo Maurensig – Der Teufel in der Schublade

Ein ganz besonderes Leseerlebnis ist dieser Roman des italienischen, 1943 geborenen Autors. Fast meint man, dieses Buch kann nicht aus diesem, ja selbst nicht aus dem vorigen Jahrhundert stammen, sowohl Schreibstil wie auch Handlung passten viel mehr ins 19. Jahrhundert.

Allein der Aufbau, die Verschachtelung mehrerer Geschichten ineinander, ist ungewöhnlich und erfordert eine gewisse Aufmerksamkeit der Leserin.

Die eigentliche Geschichte erzählt uns ein Vikar, Pater Cornelius, der „strafversetzt“ wird in eine kleine Gemeinde in einem abgelegenen Schweizer Dorf. Hier soll 200 Jahre zuvor Johann Wolfgang von Goethe unfreiwillig eine Nacht zugebracht haben, weswegen der Pater, der den wahren Ort der Handlung nicht preisgeben will, das Dorf Dichtersruh nennt.

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Nina George: Die Schönheit der Nacht

Bisher bin ich ein wirklicher Fan der Bücher von Nina George. Ihre im Süden Frankreichs spielenden, warmherzigen Romane haben mich oft berührt und lange nachgehallt.

Mit diesem Roman allerdings komme ich nicht zurecht. Die Handlung, so man das Geschehen so nennen kann, tritt vollkommen zurück hinter den Grübeleien und den philosophischen Betrachtungen der Protagonistin, und zwar in einem Ausmaß, dass es für mich schwer zu ertragen war.

Claire ist eine renommierte Verhaltensbiologin, verheiratet mit Gilles und Mutter von Nicolas. Claire gestattet sich wiederholt One-Day-Stands in einem Hotel, die ihr nichts bedeuten, für sie aber wichtig sind. Ihr Verhältnis zu ihrem Mann ist brüchig und von Zweifeln geprägt, obwohl er ihr mit viel Verständnis begegnet. Eines Tages, Claire hat wieder eine „verbotene Stunde“ in einem Hotel verbracht, trifft sie beim Verlassen des Zimmer ein Zimmermädchen, das sie beobachtet. Am selben Abend stellt ihr Sohn Nicolas genau diese junge Frau als die Frau seines Lebens seinen Eltern vor.

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André Hille: Das Rauschen der Nacht

Es ist immer interessant, einen Roman zu lesen, dessen Autor Dozent für Kreatives Schreiben ist. Immerhin kennt er in der Theorie das Handwerkszeug, um spannende und packende Bücher zu schreiben. André Hille ist Gründer und Leiter der Textmanufaktur, eine seit mehr als 10 Jahren existierende, renommierte Schule für Kreatives Schreiben in Frankfurt. „Das Rauschen der Nacht“ ist nun sein Debütroman.

Er erzählt darin von Jonas und Birte und ihren zwei kleinen Kindern Sophie und Jeremias. Die Familie hat auf dem Land vor kurzem ein Haus gebaut und liegt seither im Streit mit mehreren Baufirmen über mangelhaften Putz und andere Mängel. Jonas hat zudem vor nicht allzu langer Zeit eine eigene Firma gegründet. Sein Partner Toni, der bislang reichlich Kapital in die Firma gesteckt hat, verweigert nun weitere Zahlungen und Jonas muss sich nach anderen Geldgebern umsehen, die seine Projekte finanzieren.

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Lydia Davis: Es ist, wie’s ist

In dem dünnen Bändchen sind 34 Geschichten der preisgekrönten amerikanischen Autorin versammelt. Darunter Geschichten mit einer Länge von wenigen Zeilen, die dafür mit großer Prägnanz ihre Botschaft vermitteln.

Leider jedoch blieben mir bei der Lektüre die meisten Botschaften in den Texten von Lydia Davis verborgen. Es ist, wie es so oft ist: die von Feuilletons, Kritikern und Jurys renommierter Buchpreise hochgelobten Werke sind für die „normalen“ Leser unergründlich, unverständlich, ja manches Mal gar unlesbar. Ich habe die Erzählungen in diesem Buch gelesen und mich am Ende gefragt, was die Autorin damit sagen will. Dabei schließe ich natürlich gar nicht aus, dass dieses Unverständnis vollkommen an mir liegt. Nur ändert das nichts an der Tatsache, dass mir Stil, Inhalt und Botschaft der Erzählungen fremd blieben.

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Ewald Arenz: Alte Sorten

Eigentlich ist die Geschichte, die uns Ewald Arenz in seinem Roman erzählt, schon ein kleines bisschen kitschig. Aber sie ist so wunderschön, so poetisch erzählt, da sind das bisschen Kitsch und Rührseligkeit ganz egal. Und eigentlich sind die Protagonisten dieser Geschichte gar nicht die beiden Frauen, Liss und Sally, sondern die Birnen und Äpfel, die Trauben und die Nüsse, die Hühner, Rehe und die schwere, dunkle, fruchtbare Erde, die Düfte und Gerüche und die Geräusche des Lebens auf dem Land.

Liss, eine schweigsame Frau mittleren Alters, die ganz allein einen Bauernhof betreibt, mit Weinberg, Obstgarten, Hühnerstall und Schnapsbrennerei, ist selbstständig und stark, aber sehr verschlossen, mit wenig bis gar keinem Kontakt zu Nachbarn und Dorfbewohnern, von denen die meisten sie komplett schneiden.

Eines Tages läuft ihr Sally zu, ein junges Mädchen kurz vor dem Abitur, abgehauen aus einer Klinik, aggressiv, mit jedem und allem Feind, verstört und voller Ablehnung besonders Erwachsenen gegenüber. Regeln und Vorschriften sind nicht ihr Ding, Fragen beantwortet sie mit derben Schimpfwörtern, von jedem fühlt sie sich angegriffen.

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Colum McCann: Apeirogon

Apeirogon = eine zweidimensionale geometrische Form mit einer gegen unendlich gehenden Zahl von Seiten.

Colum McCann legt hier wirklich ein Meisterwerk vor. Und wie das bei Meisterwerken oft der Fall ist, so liest sich auch dieses Buch nicht einfach. Man muss sich darauf einlassen, sich einlesen und dem Roman Gelegenheit geben, sich zu entfalten. Allein die kaleidoskopische Darbietung der Handlung oder vielmehr der Handlungen ist für sich genommen schon ein Statement.

Der Autor erzählt die wahren Geschichten von zwei Männern, von Rami Elhanan und von Bassam Aramin. Jude der eine, Palästinenser der andere. Beide sind Väter von Töchtern, von verstorbenen Töchtern. Ramis Tochter Smadar starb mit 13 Jahren bei einem Selbstmordanschlag dreier Palästinenser. Bassams Tochter Abir wurde im Alter von 10 Jahren von einem israelischen Grenzpolizisten erschossen. Zwischen den beiden Todesfällen liegen 10 Jahre.

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Amelie Fried: Die Spur des Schweigens

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Es ist tatsächlich erstaunlich, wie vielseitig diese Autorin ist. Amelie Fried ist Journalistin und Moderatorin und sehr erfolgreiche Schriftstellerin, sie schreibt Komödien, Familiengeschichten, Kinderbücher und Krimis, von denen etliche verfilmt wurden. Hier legt sie nun einen neuen, spannenden Kriminalroman vor.

Julia, freie Journalistin, schlägt sich mit kleinen Aufträgen durch, darunter immer wieder Artikel für das Magazin „Gesundheit-heute“. In dessen Auftrag recherchiert sie zu Vorwürfen von sexuellen Übergriffen innerhalb eines renommierten deutschen Forschungsinstituts. Sie hat dazu eigentlich keine Lust, da sie dieses Themas überdrüssig ist und ähnliche Vorbehalte hat wie viele Menschen, nach dem Motto, sollen sich die Frauen doch nicht so anstellen. Dabei hadert sie selbst immer wieder mit den reichlich sexistischen Sprüchen des Chefs von „Gesundheit-heute“.

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Michael Crummey: Die Unschuldigen

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Dieses Buch ist wie ein heftiger Sturm, der über das Land braust. Und gleichzeitig zart wie ein leichter Windhauch.

Der Kanadier Michael Crummey, der aus Neufundland stammt und auch heute dort lebt, erzählt uns die Geschichte der Geschwister Ada und Evered Best, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit ihren Eltern – und nur mit ihren Eltern – in einer einsamen Bucht in Neufundland leben. Evered ist elf Jahre alt und Ada neun, als erst die Mutter und die neugeborene Schwester Martha sterben und kurz danach auch der Vater.

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Frank Goldammer: Zwei fremde Leben

Der Autor erzählt uns eine Geschichte, die, so ist zu befürchten, öfter als man sich vorstellen möchte in der DDR geschah. Frank Goldammer, 1975 in Dresden geboren, ist erfolgreich mit seinen im Nachkriegs-Dresden angesiedelten, historischen Kriminalromanen.

Eine junge Frau, Ricarda, wird kurz vor der Entbindung ins Krankenhaus eingeliefert. Es ist das Jahr 1973, wir befinden uns in Dresden. Während der Geburt, bei der ihr eigener Vater, an der Klinik Leiter der gynäkologischen Abteilung, anwesend ist, gibt es Komplikationen und das Kind kommt tot zur Welt.

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Mary Adkins: Wenn du das hier liest

Die Idee, einen Roman in Form eines Mail-Austauschs zu schreiben ist nicht neu. Man denke nur an den wunderbaren Roman von Daniel Glattauer. Und obwohl der Roman von Mary Adkins mit „Gut gegen Nordwind“ von Glattauer nicht vergleichbar ist, hat mir das Buch doch gefallen.

Iris Massey stirbt mit Anfang Dreißig an Krebs. Sie hat in der Zeit vor ihrem Tod einen Blog über das Sterben geschrieben. Ihr Arbeitgeber und Freund Smith Simonyi, der nach wie vor gefühlvolle Mails an Iris schreibt, findet durch Zufall einen Hinweis, dass Iris sich gewünscht hatte, dass er diesen Blog nach ihrem Tod veröffentlicht.

Jade, die ältere Schwester von Iris, leidet fürchterlich unter deren Tod. Sie kompensiert das durch Recherchen, um den behandelnden Ärzten einen Kunstfehler bei der Therapie ihrer Schwester nachweisen zu können. Jade ist Starköchin in einem Sternerestaurant, kündigt jedoch ihre Stelle, weil sie glaubt, sich um ihre Mutter kümmern zu müssen. Jade ist nun strikt gegen eine Veröffentlichung des Blogs ihrer Schwester. Aus ihrem Widerspruch entwickelt sich ein reger Mailaustausch zwischen ihr und Smith.

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