Rainbow Rowell – Slow Dance

⭐⭐⭐

Der Titel passt für diese ziemlich langsame Liebesgeschichte

Ihren Roman „Eleanor und Park“ habe ich wirklich sehr gemocht, er ist etwas Besonderes. Und auch das Buch „Zwei Worte vor und eins zurück“ von dieser Autorin gefiel mir gut. Daher war ich froh zu erfahren, dass es einen neuen Roman von ihr gibt.

Doch hier ist der Titel des Buch wohl Programm, denn „slow“ geht es voran in dieser Geschichte. Sie handelt von Shiloh und Cary, die zusammen zur Schule gingen und gemeinsam mit Mickey, dem dritten im Bund, ein unzertrennliche Gruppe bildeten. Inzwischen sind sie erwachsen, Shiloh ist geschieden und hat zwei kleine Kinder, ist wieder bei ihrer Mutter eingezogen. Cary ist bei der Navy und immer wieder monatelang auf einem Schiff zuhause. Zwischendurch kommt auch er immer mal wieder zurück in ihre Heimatstadt und kümmert sich dort um seine Mutter (oder welchen Verwandtschaftsgrad sie auch immer haben).

Da begegnen sich die Beiden wieder auf Mickeys Hochzeit und ihre damaligen Gefühle, die beide bislang eher vor sich selbst verleugnet haben, kehren mit Macht zurück. Doch aus irgendwelchen Gründen kommen sie nicht zusammen. Darüber wird seitenlang diskutiert, debattiert und gegrübelt.

Zwischen die Szenen der aktuellen Handlung eingeschoben sind immer wieder Rückblicke, die nicht stets chronologisch auftreten. Rückblicke auf die gemeinsame Schulzeit, auf geplante und unverhoffte Wiedertreffen später, beispielsweise an Shilohs Studienort. Immer wieder kommen die Beiden zusammen, trennen sich, können sich nicht für- und nicht gegeneinander entscheiden.

Als Shiloh damals dann länger nichts von Cary hört und sie Ryan trifft, kommt sie mit diesem zusammen, heiratet und bekommt die beiden Kinder. Die Ehe scheiterte jedoch, auch wenn sie sich weiterhin einigermaßen gut mit Ryan versteht und er sich auch regelmäßig um die Kinder kümmert.

So zieht sich die ganze Geschichte über lange, sehr lange 470 Seiten, auf denen wirklich nicht viel passiert außer den erwähnten stundenlangen Gesprächen, quälend langsam, um nicht zu sagen langweilig. Dabei sind die beiden Hauptfiguren und auch die Nebenrollen wie Mickey oder Shilohs Mutter durchaus liebenswert, sympathisch und auch recht authentisch dargestellt. Man fühlt schon mit ihnen, auch wenn ich nie wirklich verstehen konnte, wo eigentlich das Problem liegt.

Daher war die Lektüre zwar nett, aber lang nicht so emotional und berührend wie die mir bisher bekannten Romane von Rainbow Rowell.

Rainbow Rowell – Slow Dance
aus dem Amerikanischen von Jana Hartmann
Gutkind Verlag, Oktober 2025
Klappenbroschur, 471 Seiten, 17,00 €

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