Sequel zu vorherigem Roman – nett, unterhaltsam, aber auch irgendwie überflüssig
Mhairi McFarlane ist eine meiner Lieblingsautorinnen. Sie schreibt berührende, spannende und immer auch humorvolle Romane, meist um leicht verpeilte Protagonistinnen, die in unmöglich scheinender Liebe entbrennen. Hier legt sie jetzt ein Sequel vor zu ihrem 2017 erschienenen Roman „Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt“.
Dieser neue Roman schließt tatsächlich nahtlos an den vorigen an, greift die dortige letzte Szene direkt auf. Damals hatte sich Edie, Mitarbeiterin einer Werbeagentur, in den erfolgreichen Schauspieler Elliot verliebt, doch wegen ihrer so verschiedenen Lebensumstände hatte Edie ihrer Beziehung keine Chance gegeben und Elliot nach New York ziehen lassen.
Nun steht er jedoch wieder vor ihrer Tür und entgegen ihrer inneren Überzeugung versuchen die Beiden es noch einmal. Was schwer ist, denn Edie will nicht aus England fort und Elliot wird immer berühmter und damit auch vielbeschäftigter in Amerika. Doch sie hoffen auf die Stärke ihrer Liebe und zumindest Elliot scheint überzeugt, dass sie es schaffen.
Aber natürlich, wie immer bei dieser Autorin, gibt es viele verschiedene Hürden zu überwinden, wie die attraktive Schauspielkollegin, die unverschämt in der Öffentlichkeit mit Elliot flirtet. Oder Edies neuen, ebenfalls sehr ansehnlichen Kollegen Declan, der gleich mal für eine Nacht bei ihr einzieht. Und auch Elliots Bruder sorgt für Verwirrung und Aufregung, gerät er doch in Verdacht, Privates an die Presse durchzustechen, womit vor allem Edie immer wieder in Bedrängnis gerät.
Im Grunde hat der Roman aber recht wenig Handlung, die meisten Seiten werden von umfangreichen, endlosen Dialogen gefüllt. Dabei drehen sich vor allem die Gespräche zwischen Edie und Elliot immer um das gleiche Thema, drehen sich ständig im Kreis. Immer geht es um die Frage, ob ihre Beziehung funktioniert, ob sie all die Störfeuer von außen verkraftet und ob sie beide, vor allem eben Edie, diesen gewachsen sind.
So nett das Ganze geschrieben ist, so humorvoll die Pannen und Fettnäpfchen sind, in die Edie doch immer wieder gerät, so berührend die Liebesgeschichte, so wenig tut sich aber auch in der Geschichte an sich. Die ganze Spannung geriert sich – wie wohl beabsichtigt – aus der Frage, ob Edie und Elliot zusammenbleiben oder nicht. Somit ist das Buch im Grunde nur eine Verlängerung, um nicht zu sagen Wiederholung der Frage des vorherigen Bandes.
Auch entwickeln sich die Figuren nicht wirklich, auch sie drehen sich nur um sich selbst, bleiben in ihren Gefühlen stecken.
Dennoch hat die Lektüre, wie immer bei Mhairi McFarlane, großen Spaß gemacht und ich freue mich schon jetzt auf ihren nächsten Roman.
Mhairi McFarlane – Und plötzlich ist es wunderbar
Originaltitel: You Belong With Me
aus dem Englischen von Maria Hochsieder
Knaur, Juli 2025
Taschenbuch, 416 Seiten, 12,66 €
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