Susanne Kristek – Die nächste Depperte

Der Untertitel dieses Romans lautet: Von einer, die auszog, um Autorin zu werden. Und eigentlich trifft beides nicht zu, denn weder ist es im Grunde ein Roman, noch geht es darum, Autorin zu werden. Dennoch hat dieses Buch seine guten Seiten, aber eben auch solche, die mir nicht so ganz zusagten.

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Abla Alaoui – Bissle Spätzle Habibi

Um es gleich mal vorwegzusagen: würde man diesen knapp 500-Seiten-Roman um 250 Seiten kürzen, er würde nichts einbüßen, dafür aber umso mehr gewinnen. Auch, weil die von Cover und Titel geweckten Erwartungen, einen heiteren, ja komischen Roman um einen Culture Clash zu bekommen, nicht wirklich erfüllt werden.

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Stephan Michels – Harper: Collateral Damage

Dies ist der zweite Roman, den der Autor bereits über seinen Protagonisten Simon Harper veröffentlicht. Diesmal begibt sich der frühere Elitesoldat aus eigenem Antrieb auf die Suche nach der Lösung in einem vertrackten Fall.

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Karin Smirnoff – Wunderkind

aus dem Schwedischen von Ursel Allenstein

Ein Roman, der wehtut, der anstrengt. Ein Roman, den man liest, obwohl man ihn nicht lesen will, den man abbricht, obwohl man weiterlesen möchte.

In Ich-Form erzählt Agnes ihre Geschichte. Ihre Geschichte als Tochter von Anitamama. Anita, die alles ist, nur ganz sicher nicht das, was das Wort „Mama“ bedeutet. Von Geburt an hasst, ja verabscheut Anita ihre Tochter, gibt ihr die Schuld an ihrem eigenen Versagen, dem Ende ihrer vermeintlichen Karriere, dem Verlust ihrer Schönheit, dem Verlassensein.

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Sarah Crossan – Toffee

aus dem Englischen von Beate Schäfer

Dieser Roman zieht einem den Boden unter den Füßen weg, nur um einem dann sofort eine Hand zu reichen. Er ist so intensiv und gleichzeitig schrecklich und so wunderschön, dass man lachen und weinen möchte, gleichzeitig und parallel. Er ist furchtbar traurig und gleichzeitig voller Hoffnung.

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Claire Keegan – Das dritte Licht

aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser

Dieses Buch zu beschreiben ist gar nicht einfach, denn es ist so  kurz und doch so übervoll an Gefühl. Der Inhalt ist schnell erzählt: Ein kleines Mädchen, welches in der gesamten Erzählung namenlos bleibt, wird vom Vater zu Verwandten gebracht. Die Mutter ist schon wieder schwanger, ein weiterer Mund wird zu stopfen sein und bis zur Geburt soll das Mädchen nun bei dem kinderlosen Ehepaar bleiben.

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Lea Stein – Altes Leid

Eine von Kriegs- und Nachkriegserlebnissen geprägte junge Frau wird 1947 eine der ersten Polizistinnen in Hamburg. Als „Weibliche Polizei“ dürfen sie Schutzpolizeidienst machen, den Schwarzmarkt kontrollieren, bei Razzien dabei sein und ansonsten vor allem Bürodienst leisten.

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Felicitas Fuchs – Hanne: Die Leute gucken schon

Dieser Roman ist der zweite Teil der autobiographisch gefärbten Trilogie, dessen ersten Band „Minna“ ich sehr gerne gelesen habe. Die unter diesem Pseudonym schreibende Carla Berling setzt hier nun die Geschichte ihrer Familie fort, im Mittelpunkt steht – oder eher soll stehen – Minnas Tochter Hanne.

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Nella Beinen – Todesengel am Niederrhein

Dieser Roman bildet offensichtlich den Auftakt zu einer neuen Krimireihe um den Kommissar Olli Rattke vom Niederrhein. Die selbst ebenfalls in dieser Region lebende Autorin stellt einen flüssig geschri ebenen und nie wirklich langweiligen Krimi mit erfrischend natürlichen Figuren und durchweg lebensechten Dialogen vor.

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Ewald Arenz – Die Liebe an miesen Tagen

Eine Liebesgeschichte, die etwas dröge beginnt, in der Mitte an Tempo und Inhalt gewinnt, um dann ein bisschen arg rührselig zu enden. Wie immer bei Ewald Arenz ist an dem Roman stilistisch gar nichts zu bemängeln, klingen seine Sätze wie aus einem Poesiealbum. Die Handlung jedoch lässt ein wenig zu wünschen übrig.

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Simon Strauss – Zu zweit

Eine meisterhaft erzählte, geschickt Stimmungen erzeugende Geschichte mit einem, wie wir heute wissen, gar nicht mehr so unwahrscheinlichen Ausgangsszenario. Dazu ein zwischen Genie und Irrsinn schwankender Protagonist, der wiederum zwischen absurden und scheinbar folgerichtigen Aktionen schwankt. Und eine zweite, fast ebenso verstörte und verstörende Protagonistin.

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Anna-Maria Caspari – Ginsterhöhe

Eine spannende Zeit in einer interessanten Region bildet den Hintergrund für den neuen Roman der Autorin, die in eben dieser Region auch zuhause ist.

Über die Spanne von 1919 bis 1949 erzählt sie die Geschichte des Dorfes Wollseifen in der Eifel, welches erst durch den Bau des Urftstaudamms und später aufgrund der Nähe zur NS-Ordensburg Vogelsang zweifelhafte Berühmtheit erlangte. Heute würde man diesen Ort vergeblich suchen, denn nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet komplett geräumt und zum Truppenübungsplatz umgewidmet.

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Rebecca Ryan – Weil morgen ein neuer Tag beginnt         

Eine liebenswert-verpeilte junge Frau, die eine Liste abarbeiten möchte, um ihre Durchschnittlichkeit abzulegen, ist die Protagonistin dieses Debütromans aus England.

Emily Turner ist erschüttert, als sie erkennt, dass sie in all ihren Eigenschaften absoluter Durchschnitt ist. Ihre Größe, ihr Aussehen, ihre Zukunft, ihr Job und ihre Freizeitaktivitäten, alles entspricht genau dem statistischen Durchschnitt der englischen Bevölkerung. Das muss sich ändern, beschließt sie und erstellt eine Liste der Dinge, die sie, jeweils eins pro Monat, in ihrem Leben ändern möchte.

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Judith Wilms – Wenn dein Herz woanders wohnt

Eine allein erziehende junge Frau möchte mal Abstand zu Alltag und Sorgen und auch zu ihrem Ex, der in der Nähe ihrer Wohnung lebt. Also bezieht sie ein Zimmer als Untermieterin, verbringt die Wochenenden dort, an denen ihr kleiner Sohn bei seinem Vater ist.

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Jean Gabriel Causse – Justine und die Rettung der Welt

Ein vielleicht leider gar nicht so absurder Plot, der mitreißt, der spannend und tiefgründig ist und unbedingt nachdenklich macht, das zeichnet diesen Roman aus Frankreich aus.

Denn wer könnte sich nicht, auch mit weniger Fantasie, ausmalen, dass das Internet plötzlich selbständig zu agieren beginnt, ein regelrechtes Eigenleben entwickelt. Genau das geschieht in diesem Buch, das dabei aber nicht auf schockierende und dramatisierende Ereignisse setzt, sondern auch optimistische Blicke in die Zukunft erlaubt.

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Glendy Vanderah – Ein Nest voller Träume

Eine wirklich ungemein spannende und sehr ungewöhnliche Geschichte mit interessantem Plot und interessanten Figuren, das ist dieser Roman. Der darüber hinaus noch sachlich fundiert ist, denn die Verfasserin ist ebenso wie ihre Protagonistin Ornithologin, weiß daher, wovon sie erzählt.

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Emanuela Valentini – Die toten Mädchen vom Monte Argento

Eine junge Frau kehrt in ihr Dorf zurück. Eine Leiche wird gefunden. Ein Mädchen verschwindet. Damit beginnt, grob gesagt, dieser Roman aus Italien. Natürlich stehen all diese Dinge in Zusammenhang und daraus webt die Autorin in ihrem Debütroman eine verwirrende und verworrene Geschichte.

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Susanne Goga – Glasgow Girls

Es ist ja schon eine rechte Schmonzette, die uns die Mönchengladbacher Autorin abseits ihrer so bekannten historischen Berlinkrimi-Reihe vorstellt. Eine Schmonzette, die sich aber herrlich flüssig liest, die man geradezu verschlingt. Mir jedenfalls ging es so, dass ich spätestens ab Seite 10 das Buch nicht mehr aus der Hand legen mochte.

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Emily Winston – Der Mordclub von Shaftesbury: Eine Tote bleibt selten allein

Selten habe ich einen so in die Irre leitenden Titel erlebt wie hier. Weder gibt es in diesem Roman  einen Mordclub noch jagt eine Leiche die andere. Das bedeutet aber nicht, dass die erzählte Geschichte nicht unterhält, im Gegenteil.

Die sich mit einem englischen Pseudonym schmückende deutsche Autorin schreibt flüssig, temporeich und amüsant mit sympathischen Figuren. Wie eine Mischung aus Rosamunde Pilcher und Inspector Barnaby, wenn auch ohne jegliche kriminalistische Ermittlungen, stellt sich der humorvolle Roman dar. Vor allem die Schaffung der passenden Stimmung, die Beschreibungen des typisch englischen Dorfes und seiner Bewohner gelingt Emily Winston.

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Mhairi McFarlane – Fang jetzt bloß nicht an zu lieben

Die Romane von Mhairi McFarlane zu lesen ist für mich ein Muss. Und sie hat mich noch nie enttäuscht. Natürlich kann man sie mit Fug und Recht kitschig nennen und natürlich weiß man immer wie es ausgehen wird, bevor man überhaupt angefangen hat und nur den Klappentext kennt. Aber der Weg zum Happy End ist so wunderbar leichtfüßig, mit leisem Humor, mit viel Feingefühl, Zartheit und Liebe geschrieben, dass man jeden Satz verschlingt, jedes Wort genießt und das Buch eigentlich gleich noch einmal von vorne anfangen möchte, wenn man das Ende erreicht hat.

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Colleen Cambridge – Die Dreitagemordgesellschaft

aus dem Englischen von Angela Koonen

Ein herrlich altmodischer Krimi ganz im Stile Agatha Christies mit perfekt gezeichneten Figuren, humorigen, leicht ironisch-bissigen Dialogen, einer forschen Protagonistin, vielen falschen Fährten und einer passend überraschenden Auflösung.

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V. Klüpfel/M. Kobr – Die Unverbesserlichen

Nicht das Allgäu, sondern Südfrankreich ist der Schauplatz des neuen Buchs von dem berühmten Autoren-Duo, das damit ganz offensichtlich eine neue Reihe beginnt. Es steht zu erwarten, dass sie nicht weniger erfolgreich wird als die Kluftinger-Romane, ist doch das Ensemble, das hier zusammentrifft, nicht minder skurril, sonderbar und sympathisch.

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Andreas Izquierdo – Labyrinth der Freiheit

Was für ein Roman! Ein Buch zum Verschlingen, zum Eintauchen und die Welt um sich herum vergessen. Der dritte Band der „Wege der Zeit“-Reihe. Den man allerdings, das muss zugegeben werden, nicht gänzlich verstehen kann, wenn man die ersten beiden Bände nicht gelesen hat. Die Zusammenhänge der Geschichte, die Verhältnisse der Figuren zueinander und deren Verhaltensweisen erschließen sich nicht immer, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt. Das galt aber bereits für Band 2 in ähnlicher Weise.

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Katharina Lukas – Herrschaftszeiten no amoi!

Einen  Oktoberfestkrimi, angesiedelt in der Nach-Coronazeit und mit Verbindung zu einem Cold Case aus dem Jahr 1985 stellt die Autorin hier vor, mit einer bereits aus dem Vorgängerband bekannten Protagonistin.

Gundi, freischaffende Reporterin ohne Auftrag und Einkommen, verbeißt sich in die Recherchen zum Mord an einem Lokalpolitiker, der 1985 während des Oktoberfestes getötet wurde. Als nun heute wieder ein Mord während der Wiesn geschieht, scheinen da Verbindungen zu bestehen.

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Anna Jansson – Witwenwald

aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann

Dieser Kriminalroman kämpft mit dem Problem, das alle Krimis haben, die einen sogenannten Cold Case zum Thema nehmen: Die Spannung fehlt. Dazu kommen noch zu ausführliche Nebenschauplätze, zu viele Details im Handlungsablauf und überfrachtete Figuren.

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Jo Leevers – Café Leben

aus dem Englischen von Maria Hochsieder

Dieser Roman hat alles, was ein Buch braucht, um zu Herzen zu gehen, Spannung zu erzeugen und Empathie zu wecken. Einen einfühlsamen, ruhigen, aber berührenden Schreibstil, ein atmosphärisch dichtes Setting und vor allem ungemein liebenswerte Hauptfiguren.

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Kai Meyer – Die Bücher, der Junge und die Nacht

Wenn es nicht vermessen wäre, müsste man diesen Roman mit den Büchern des großen Carlos Ruiz Zafón vergleichen.

Nun ist Leipzig nicht Barcelona und Kai Meyer sicher nicht Ruiz Zafón, doch atmosphärisch wie auch thematisch muss sich dieses Buch nicht hinter denen des Spaniers verstecken.

Dieser fesselnde Roman, der auf drei Zeitebenen spielt und eine faszinierende Geschichte erzählt, ist mystisch, dramatisch, spannend, philosophisch und historisch fundiert. Im Mittelpunkt steht die Liebe zu Büchern.

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Mechtild Borrmann – Feldpost

Wie ihre anderen Bücher, die ich immer gerne gelesen habe, so ist auch dieser ein historischer Roman, für den Mechtild Borrmann diesmal in Tagebuch-Archiven recherchiert hat. Was sie dort fand und las, inspirierte sie zu diesem eindringlichen Roman.

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Lioba Albus – Zusammen ist man weniger gemein

Welche Erwartungen weckt dieser Titel? Mich ließ er einen heiteren, witzigen Roman erwarten, mit viel Humor, fröhlichen Figuren und amüsanter Handlung. Wenn man dann noch erfährt, dass die Autorin als Kabarettistin auftritt, verstärkt sich diese Erwartung zusätzlich.

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Ragnar Jonasson – Blindes Eis

aus dem Englischen von Helga Augustin

So stellt man sich Island wahrscheinlich meistens vor: dunkel, mystisch, erschreckend, wild. Und so stellt es Ragnar Jonasson in seinen Büchern auch dar, er ist geradezu Meister darin, eine Atmosphäre voller Bedrohung und Gefahr zu schaffen.

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