Kategorie: Rezension
Laura Coleman – Spaziergang mit Puma
aus dem Englischen von Jasmin Humburg
So kann man sich irren. Als ich dieses Buch entdeckte, ließen mich Titel und Klappentext einen Roman erwarten. Doch weit gefehlt. Laura Coleman erzählt hier ihre eigene Geschichte. Die jedoch mindestens so fesselnd und interessant ist wie ein gelungener Roman.
(mehr …)Sabine Bode – Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zu viele
Ist das nicht ein genialer Buchtitel? Der allein bringt uns doch schon zum Lächeln. Das sich beim Lesen dieses Buch zu einem lauten Lachen steigert. Ich jedenfalls habe Tränen gelacht, gekichert, geschmunzelt und ach so viel wiedererkannt in diesen herrlichen, absurden Texten von Sabine Bode.
(mehr …)Jutta M. Ingala – 52 kleine & große Eskapaden am Niederrhein
Loni Liebermann - 52 kleine & große Eskapaden in der Eifel
Und wieder haben sie mir ausnehmend gut gefallen, die Eskapaden des DuMont Reiseverlags. Diesmal habe ich mir zwei Bände ausgewählt, die Regionen ganz in meiner Nähe erwandern, erkunden, erleben.
So ganz genau ist es ja nicht definiert, welche Gebiete zum „Niederrhein“ zählen. Im Buch von Jutta Ingala reicht die Region von Jülich im Süden bis in den Raum Emmerich im Norden. Eine wunderschöne Gegend mit vielen überraschenden Orten, interessanten Sehenswürdigkeiten und lohnenswerten Ecken.
(mehr …)Mechtild Borrmann – Feldpost
Wie ihre anderen Bücher, die ich immer gerne gelesen habe, so ist auch dieser ein historischer Roman, für den Mechtild Borrmann diesmal in Tagebuch-Archiven recherchiert hat. Was sie dort fand und las, inspirierte sie zu diesem eindringlichen Roman.
(mehr …)Lioba Albus – Zusammen ist man weniger gemein
Welche Erwartungen weckt dieser Titel? Mich ließ er einen heiteren, witzigen Roman erwarten, mit viel Humor, fröhlichen Figuren und amüsanter Handlung. Wenn man dann noch erfährt, dass die Autorin als Kabarettistin auftritt, verstärkt sich diese Erwartung zusätzlich.
(mehr …)Ragnar Jonasson – Blindes Eis
aus dem Englischen von Helga Augustin
So stellt man sich Island wahrscheinlich meistens vor: dunkel, mystisch, erschreckend, wild. Und so stellt es Ragnar Jonasson in seinen Büchern auch dar, er ist geradezu Meister darin, eine Atmosphäre voller Bedrohung und Gefahr zu schaffen.
(mehr …)Annika Lamer – Rechtschreibung klipp und klar erklärt
Das nenne ich mal ein nützliches und praktisches Buch. Schreibtrainerin und Texterin Annika Lamer hat die vielen ungeliebten Rechtschreibregeln, die wir uns alle immer so schlecht merken können, in eine unterhaltsame Form gepackt.
(mehr …)Laird Hunt – Die Vögel sangen ihre letzten Lieder
aus dem Amerikanischen von Kathrin Razum
Von einer sehr schlimmen Zeit erzählt dieser Roman, von furchtbaren Zuständen in Amerika, die sich aber leider bis heute nur ansatzweise geändert haben. Der Roman spielt im heißen Sommer 1930 im Bundesstaat Indiana. Und es geht um den Umgang zwischen Weißen und Schwarzen.
(mehr …)Ewald Arenz – Das Diamantenmädchen
Ewald Arenz ist ein ganz besonderer Schriftsteller, seine Bücher „Alte Sorten“ und „Der große Sommer“ sind absolute Highlights in meinem Bücherregal. Seine intensiven, geradezu fühlbaren Beschreibungen, seine mit spitzem Stift präzise und mit Empathie gezeichneten Figuren, das bleibt im Gedächtnis, das wirkt nach.
(mehr …)Tina Ackermann – Frauen auf der Flucht
Ein Buch, das nicht mit tränenrührenden Bildern, mit erschütternden Dramen aufwühlt, sondern gerade dank einer professionellen Distanz mit klaren Worten und ohne jede Sensationslust die Geschichten von Frauen auf der Flucht erzählt.
Gerade diese sachliche Art des Erzählens, die Art, den Frauen ihre Stimmen zu lassen und sie ihre Berichte in ihre Worte fassen zu lassen, machen dieses Buch so lesenswert.
(mehr …)Esther Geißlinger – Treppen
Ein Haus besteht aus vielen Teilen, Fenster, Türen, Dach, Keller. Und eben aus Treppen. Diesen alltäglichen Einrichtungen widmet die Journalistin und Autorin Esther Geißlinger eine breite Sammlung an kurzen und kürzesten Geschichten. Erschienen ist dieses Heft in einer Reihe gleichartiger Sammlungen, eben auch zu den Themen Fenster oder Türen, der Phantastischen Bibliothek Wetzlar.
(mehr …)Dani Atkins – Sechs Tage zwischen dir und mir
aus dem Englischen von Simone Jakob und Anne-Marie Wachs
Dass ich die Romane dieser Autorin liebe, ist kein Geheimnis. Ich habe sie alle gelesen, nein verschlungen, manche Träne dabei vergossen und immer jede Zeile genossen. Dass es sich hier um äußerst kitschige, aber eben auch wunderschöne Liebesromane handelt und somit um vermutlich Lektüre für ausschließlich Frauen, muss sicher nicht erwähnt werden.
(mehr …)Christa von Bernut – Spur 33
Ein Krimi, der auf einem tatsächlichen Verbrechen beruht, aber seine ganz eigenen Schlüsse zieht, darum handelt es sich bei diesem Roman der Schriftstellerin und Journalistin. Eine schreckliche Tat, die weit über Bayern hinaus vor einigen Jahre viele Schlagzeilen machte, verarbeitet zu einer fiktiven Geschichte.
(mehr …)Wolfgang Struck – Flaschenpost
Es wundert mich immer mal wieder, worüber man Bücher schreiben kann. Und dann noch interessante und spannende Bücher. Wer hätte gedacht, dass das Thema Flaschenpost so vielseitig sein könnte.
Wolfgang Struck, Literaturprofessor in Erfurt, hat bereits über Seekarten, verschollene Forscher und Kolonialismus geschrieben. Nun also Flaschenposten.
(mehr …)Marcel Huwyler – Heilige Streiche (Weihnachten in Müntschisberg)
Nein, lustige Krimigeschichten sind es nicht, die der Schweizer Autor uns in diesem kleinen Bändchen erzählt. Es sind viel eher besinnliche, teils urkomische, teils berührende Anekdoten aus einem kleinen (fiktiven?) Schweizer Dorf. Alle drehen sich um Weihnachten, um skurrile Bräuche, mysteriöse Vorkommnisse, bösartige Überraschungen oder herzerwärmende Hilfsaktionen.
(mehr …)John Sutherland (Hrsg.) – In 80 Büchern um die Welt
aus dem Englischen von Andreas Schiffmann und Alan Tepper
Der Titel führt ein wenig in die Irre, denn es sind nicht ausschließlich Weltreisen, um die sich die erwähnten 80 Bücher drehen. Nein, es geht insgesamt um das Reisen schlechthin, das Reisen in unbekannte Region, auf gefährlichen, beschwerlichen Wegen, mit ungewissem Ziel.
(mehr …)Holly Miller – Zwei Leben mit dir
aus dem Englischen von Astrid Finke
Ihr Debütroman hat mir ganz gut gefallen, auch wenn er ein kleines wenig rührselig war. Hier nun ein neuer Roman der englischen Autorin. Protagonistin ist Lucy, die sich zwischen zwei Männer entscheiden muss – und es nicht kann.
(mehr …)Lukas Linder – Die Kunst der guten Woche
Ein Kalender? Ein Achtsamkeitsbuch? Ein Ratgeber? Was genau ist dieses Buch von Lukas Linder, seines Zeichens preisgekrönter Dramatiker und Autor? Ein wenig von allem könnte man es nennen.
Denn es ist ein Achtsamkeitskalender, welcher der Leserin immer auch ein paar gute Ratschläge mitgibt auf dem Weg durch das Jahr.
(mehr …)Shelby van Pelt – Das Glück hat acht Arme
aus dem amerikanischen Englisch von Andrea Fischer
Ein beschaulicher Roman mit liebenswerten Figuren, aber leider auch einem etwas arg betulichen und wenig überraschenden Plot. Daran ändert auch die nette Idee, einen achtarmigen Oktopus als Erzählperspektive einzubinden, nicht viel, auch wenn besagtes Tier ein echter Philosoph ist.
(mehr …)Uwe M. Schneede – Ich : Selbstbildnisse in der Moderne
„Das Selbstbildnis ist also … viel mehr als die Wiedergabe einer Physiognomie und womöglich einer inneren Bewegtheit, es ist ein lebhaft ausgestatteter Ideenträger. Im Selbstbildnis bekennt der Dargestellte, der Künstler, direkt oder indirekt sein Verständnis der Kunst, darüber hinaus aber offenbart es auch oft seine Auffassung von der Gesellschaft oder von der Welt … „ (S. 47).
(mehr …)Tatjana Kruse – Es gibt ein Sterben nach dem Tod
Etwas brachial ist er ja schon, der Humor von Tatjana Kruse. Ihre Geschichte um eine als Geist ihren eigenen Mord aufklärende, ziemlich bissige junge Frau erinnert ein wenig an die Kühlfach-Roman von Jutta Profjit, ist jedoch etwas derber und weniger tiefgründig als diese. Dafür bietet der vorliegende Band am Ende einen wirklich perfekt gelungenen und absolut überraschenden Twist – den nicht vorhergeahnt zu haben sich die Leserin ärgert.
(mehr …)Shirley Jackson – Krawall und Kekse
aus dem amerikanischen Englisch von Nicole Seifert
Wenn eine Hausfrau und Mutter aus ihrem Alltag erzählt, kann das lustig sein, kann das unterhalten? Wenn diese Hausfrau und Mutter Shirley Jackson heißt, dann ist die Antwort ein unumwundenes Ja.
Shirley Jackson, geboren 1916 in San Francisco und nur 48-jährig schon 1965 verstorben, wurde bekannt vor allem durch ihre Horrorgeschichten und danach erst durch ihre unterhaltsamen Kolumnen in Zeitschriften wie „Mademoiselle“ oder „Harper’s“.
(mehr …)Peter Köhler – Respekt zu diesem Deutsch
„Sprachpannen auf massiv dünnem Eis“, darum geht es in diesem Büchlein. Der Autor, Journalist und Schriftsteller hat hier etliche, ja unzählige solcher Sprachpannen, Schnitzer, missglückten Formulierungen gesammelt und schonungslos auseinandergenommen. Dabei verliert er nie den Humor, obwohl doch diese Verunglimpfungen unserer Sprache schon manchmal richtig schmerzhaft sind.
(mehr …)Marcel Huwyler – Frau Morgenstern und die Flucht
Die Rezension könnte eigentlich aus einem einzigen Wort bestehen: herrlich. Oder auch aus zweien: unbedingt lesen!
Natürlich kann man diesen Roman auch verstehen, ohne die drei Vorgängerbände zu kennen, aber den richtigen Spaß bekommt man nur, wenn man sie in der Reihenfolge, in der sie gedacht sind, liest, weil man dann die Figuren lieben lernt, ihre Hintergründe versteht. Und sich schon jetzt auf Band fünf freut.
(mehr …)Kristin Valla – Das Haus über dem Fjord
aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs
Romane aus Skandinavien haben, ebenso wie die Filme, ja immer etwas leicht Düsteres, Melancholisches. Woran das liegt, kann man nur ahnen. Es gilt aber auch für den vorliegenden Roman, der sich ganz ruhig, fast zu ruhig entwickelt.
(mehr …)Kirsten Sulimma – 52 kleine & große Feierabend-Eskapaden Ruhrstädte – für jedes Wetter
Da sind sie wieder, die Eskapaden, die ich so mag. Genauso ansehnlich, wie die, die ich bereits kenne, und doch anders. Diesmal sind es nicht 52 Eskapaden über mehrere Stunden oder gar für ein ganzes Wochenende. Nein, dieses Buch zeigt uns kleine Kurz-Eskapaden am Feierabend im Ruhrgebiet. Runterkommen, abschalten, ausspannen.
(mehr …)Ralf Kramp & Ira Schneider & Carsten Sebastian Henn – Grillen und Killen
Sowas gab es ja schon öfter, Romane oder Kurzgeschichtensammlungen in Verbindung mit Rezepten. Doch selten ist mir ein so schön aufgemachtes und so kurzweiliges Buch begegnet wie diese mörderisch witzigen Geschichten rund ums Grillen. Nicht zu vergessen die mundwassererzeugenden Rezeptvorschläge für Dips, Fleischgerichte und vegetarisches Grillgut.
(mehr …)Katrin Eigendorf – Putins Krieg
„Die Ukraine sei das einzige Land, das die anderen Europäer daran erinnere, was Würde und Freiheit bedeuten, und dessen Menschen bereit seien, dafür zu sterben, während die Europäer in Brüssel über die Form von Tomaten debattieren.“ (S. 92). Diesen Satz zitiert Katrin Eigendorf im Buch aus ihrem eigenen Tagebuch unter dem Datum 12. April 2014 und sie lässt hier einen Polen sprechen, der dies damals zu einem Ukrainer sagte.
(mehr …)Robert Galbraith – Das tiefschwarze Herz
aus dem Englischen von Wulf Bergner, Christoph Göhler und Kristof Kurz
1350 Seiten, um einen Mord aufzuklären, sind definitiv zu viel. So leid es mir tut und so sehr ich diese Reihe um den einbeinigen Detektiv der unter diesem Pseudonym schreibenden Joanne K. Rowling schätze, diesmal ist es wirklich einfach zu viel, zu lang, zu voll gepackt.
Cormoran Strike und Robin Ellacott, die beiden bilden das Team, welches nun schon im sechsten Band ganz besondere und ganz besonders verzwickte Mordfälle aufklärt. Dieses Paar, das sich liebt, es aber keinesfalls zugeben möchte und daher ständig umeinanderkreist, bekommt es diesmal mit dem Mord an einer jungen Frau zu tun, die eine Kult-Animationsserie entwickelt hat. Edie wurde zuvor auf das Schlimmste von einem Fan terrorisiert, der sich Anomie nennt und von der Polizei des Mordes verdächtigt wird.
(mehr …)Louise Nealon – Snowflake
aus dem Englischen von Anna-Nina Kroll
Eine liebenswertere, aber auch eine chaotischere Hauptfigur habe ich lange nicht getroffen in einem Roman. Die irische Autorin erzählt in ihrem Debütroman warmherzig und berührend in vielen Episoden vom so gar nicht einfachen Landleben und dem Erwachsenwerden der Debbie White.
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